Dienstag, 26. September 2017

Hornet-Treffen 2017

Schon im Bericht des letztjährigen Hornet-Treffens hatte ich angedeutet, dass es ein finales Treffen an der Burg war. Nach all den Jahren sollte es nun eine neue Location geben und zwar am Edersee.
So wurde es bei der letzten Jahreshauptversammlung des Vereins "Hornet Freunde Deutschland e.V." beschlossen und entsprechend geplant.
Veranstaltungsort wurde das Ferienzentrum Albert Schweizer am Südufer des Stausees. Es sollte möglichst wenig vom Verein gemacht werden, so dass alle mehr Zeit haben sollten und nicht manche eher wie Gastgeber agieren und hauptsächlich viel Arbeit haben.
Dies betraf natürlich in erster Linie Regine und Chris, die sich ziemlich für den "Umzug" und seine Änderungen eingesetzt haben. Soweit alles im normalen Ablauf.

Einige Wochen nach der JHV zogen sich Regine und Chris dann aber aus persönlichen Gründen aus dem Orga-Bereich zurück. Eigentlich auf den ersten Blick nicht das große Problem, aber schnell merkte man, wo immer alle Fäden zusammen liefen und so tat sich der "Rest vom Fest" anfangs doch ziemlich schwer, die nötigen Sachen zu verteilen und anzustoßen. Der ursprünglich angepeilte Anmeldetermin konnte nicht gehalten werden und kurzzeitig stand sogar das ganze Treffen vor der Absage. Zum Glück konnte sich ein "Kernteam" dann aber doch noch zusammen raufen.
Dabei stellte sich aber auch heraus, dass nun keiner der verbliebenen Orga-Mitglieder vor Mittwoch am Orte sein konnten. Also konnte das Treffen auch erst am 02.08. starten.
Dieses Durcheinander blieb natürlich auch im Forum nicht unbemerkt und so gab es schließlich auch einige kritische Fragen und im Endeffekt auch deutlich weniger Anmeldungen als die letzten Jahre.
Das Durcheinander hat wohl einige verschreckt und zudem kollidierte der eine Woche frühere Termin dann auch bei einigen mit anderen Kalendereintragungen oder sonstigen Sachen.
Nun gut, im Endeffekt schien alles doch soweit geklärt.

Hier im Bericht sind natürlich nur ein Teil meiner Fotos direkt eingebunden. Toni hat ebenfalls eine ganze Reihe Bilder gemacht und diese mir zur Verfügung gestellt.

Hier also noch die Links zu unseren beiden (vollständigen) Alben.


Mittwoch, der 02.08.
Morgens nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg, da am frühen Nachmittag einige anderen Teilnehmer auch schon erscheinen wollten. Ich hatte mir vorher eine Strecke abgesteckt und war entsprechend rund 2h später um kurz nach 12 Uhr vor Ort.
Am Platz angekommen wurde ich schnell von Andreas und Kristine begrüßt, die auf eigene Faust schon seit dem letzten Freitag am Ort waren. Danach schauten wir uns den angepeilten Festplatz einmal an. Die im Winter in Aussicht gestellten Veränderungen (eine kleine Mauer weg und eine befestigte Fläche) hatten aber nicht stattgefunden. Nunja.


Kurze Zeit später tauchte dann auch Herr Fährmann auf und erklärte uns, dass unser Treffen nicht wie abgesprochen hier unten stattfinden würde, sondern weiter oben auf dem zentralen Rasen.
Der Grund wäre unsere nun deutlich kleinere Gruppe und zudem eine Anmeldung der "Ingenieure ohne Grenzen" mit deutlich höherer Personenzahl.
Na toll... Also erst einmal auf die anderen warten, was die dazu sagen.

Der ursprünglich angedachte Festplatz und der neue Plan:


Nun, bis die dann kamen vergingen doch noch einige Stunden und meine ursprünglich vielleicht noch angedachte Ausfahrtsrunde über die Strecke am Samstag lies ich ausfallen.
Dann kamen irgendwann auch im Laufe des Tages die anderes an, die schnell die Infos  zur aktuellen Situation bekamen. Recht schnell ging es hoch her zwischen einigen von unseren Leuten und dem Platzbetreiber, was gemachte Absprachen und Veränderungen anging, mit Vorwürfen in beide Richtungen, teilweise auch mit nicht mehr verifizierbaren Behauptungen.
Die Situation war nun so, wie sie war und wir wollten das beste daraus machen. So war unser Festplatz nun halt auf dem großen Rasen.


Das nächste Theater kam dann beim Abendessen, statt der erwarteten warmen Mahlzeit gab es Brötchen samt Aufschnitt. So spontan könne nun nichts mehr gekocht werden. Am nächsten Tag würde es dann aber ein Grillbüffet geben. Das klang ja zumindest schon besser!
Alles weitere würde dann am nächsten Tag besprochen werden.
OK, wir wurden zumindest satt und mit den Getränken lief es dafür bestens.
Aber die Stimmung war eine Mischung aus Freude über das Wiedersehen und Enttäuschung darüber, wie das hier gerade ab lief. Im Laufe des abends konzentrierten wir uns dann aber doch mehr auf uns selber als auf die Umstände!

Die Tagestour (137km) samt Höhenprofil:



Donnerstag, der 03.08.
Nach dem Aufstehen beim Frühstück gab es dann den nächsten kleinen Dämpfer: Es gab nur ein kleines Frühstück, angedacht war eigentlich das größere Programm mit Rührei und Joghurt etc.
Nun ja, ich machte mich dann recht schnell mit Csibi auf den Weg, um die erste Testrunde für den Samstag in Angriff zu nehmen. Planen kann man auf der (digitalen) Karte ja immer recht einfach, vor Ort muss dann halt immer noch geklärt werden, ob die angepeilte Route überhaupt komplett frei und befahrbar ist (gerade in den Sommerferien gibt es ja gerne Baustellen und Sperrungen) und zudem landet man so manches mal auf wildes Rüttelstrecken, die man dann mehrere Gruppen mit dutzenden Fahrern vielleicht nicht zumuten will.
Zu meiner Überraschung war mit der Strecke alles in Ordnung (das hatten wir in den letzten Jahren noch nie!), abgesehen von einem Abstecher über eine einspurige Pisten durch Wald und Wiese, aber auch das war OK.
Nach der Runde ging es zum angepeilten Treffpunkt und von hier fuhr Csibi dann zurück, wollte er doch noch etwas Zeit mit Frau & Kind verbringen.

Die erste Runde (139km) samt Höhenprofil:


Da wir sehr gut in der Zeit lagen, hängte ich dann direkt noch die alternative Blümchenpflücker-Tour hinten dran. Diese Strecke gibt es immer als Alternative für langsamere Mitfahrer, sie ist deutlich kürzer, so dass im Idealfall alle recht zeitnah am Treffpunkt ankommen.
Auch diese Strecke war in Ordnung (entgegen der Einteilung war das sogar eine ziemlich Heizer-Tour mit tollem Asphalt und prima gleichmäßig flotten Kurven) und so konnte ich zufrieden wieder zurück zum Platz. Die Ausfahrten für den Samstag waren fertig, ohne weiter Hand an die Planung legen zu müssen.

Die Blümchenpflückerrunde (88km) und Höhenprofil dazu:


Wieder am Platz angekommen galt es erst einmal, zahlreiche neue Gäste zu begrüßen und mit diversen Kaltgetränken anzustoßen.
Irgendwann gab es dann Klärung zum weiteren Verlauf des Abendessens. Das "Grillbüffet" bestand aus einer Ansammlung von Würstchen und Fleisch und zwei Grills, die wir dann aber auch bitte selber betreuen sollten. Das Abendessen für den nächsten Tag wäre dann aber wieder nur Brötchen. Tja, die Stimmung wollte dann doch wieder etwas kippen.


Einige von uns machten sich dann schnell auf die Suche nach Alternativen, weil das wollten wir unseren Gästen (und uns selber) dann nicht zumuten. Im Ort (Vöhl-Herzhausen) gibt es eine Pizzeria (Bei Nino), dort sollte mal angefragt werden.
Nach der Rückkehr gab es gute Nachrichten: Dort können wir am nächsten Tag Pizza bekommen und auch für den Samstag gäbe es diverse Pastagerichte. Allerdings erst gegen 21 Uhr.
Egal, auf dieses Abendessen-Chaos am Platz hatte keiner mehr Lust und so wurde die Abendverpflegung am Platz gekündigt und bei Nino geordert.


Danach waren irgendwie alle zufrieden und erleichtert und wir alle konnten uns dem gemütlichen Teil des Abends widmen. Inzwischen hatten wir uns auch an den "falschen" Festplatz gewöhnt und haben die Nähe zu den inneren Räumlichkeiten, Toiletten und Schlafgelegenheiten zu schätzen gelernt. So saßen die meisten bei guter Stimmung bis spät in der Nacht zusammen


Freitag, der 04.08.
Nach dem Frühstück wollte ich mit einigen am Vortag gekommenen Gästen noch einmal die Tourguide-Runde drehen. Einige der Guides der letzten Jahre waren dieses Jahr nicht vor Ort und somit mussten neue "Vorfahrer" rekrutiert werden. Das war allerdings kein Problem, schnell waren die Lücken aufgefüllt. Da wir insgesamt deutlich weniger Leute waren, mussten auch nicht so viele Gruppen aufgestellt werden.

Also machten wir uns mit einer illustren Gruppe auf den Weg und fuhren die abgesteckte Runde
dieses Mal anders herum. Das Konzept hat sich in den letzten Jahren bewährt, so kann der Abstand der einzelnen Gruppen deutlich verkürzt werden.
Obwohl ich die Runde im Navi auch nur umdrehte, fuhr dieses die Strecke lustiger weise etwas anders. So wurde der Abschnitt mit der einspurigen Strecke noch etwas "verfeinert", indem die Straße durch geschotterte Feldwege ersetzt wurde.
War zwar nicht geplant, aber nun gut.
Insgesamt hatte ich die Ausfahrt dieses Jahr etwa 30% länger geplant als die Jahre zuvor. Das lag einfach daran, dass wir keinen langen Korso wie in Witzenhausen zu fahren haben und einen Empfang gibt es nun auch nicht. Ebenfalls gab es auch Stimmen, die das Nachmittagsprogramm an der Burg als zu lang und zäh empfanden. Also dieses Mal etwas mehr Aktion und weniger Wartezeit.

Nach der Runde ging es zurück zum Platz und dort galt es wie immer, die neu angereisten Gäste zu begrüßen. Inzwischen waren die meisten angekommen und hatten ihre Zimmer bezogen oder ihre Zelte aufgeschlagen. Auch Genia sowie Wolfi samt Familie  waren nun angekommen!
Es wurde getrunken und dazu viel geplaudert und die Stimmung war bei allen bestens. Schließlich gab es dann um kurz nach 21 Uhr das inzwischen sehnlichst erwartete Abendessen und der Frühstücksraum verwandelte sich in ein riesiges Pizza-Buffet. Die Auswahl und Menge war hervorragend gewählt und lecker war es auch! So waren alle wunderbar zufrieden und der Rest des gemütlichen Abends konnte starten. Wieder ging es hoch her und wurde ziemlich spät auf unserem kleinen Festplatz.

Die gefahrene Runde (157km) samt Höhenprofil:



Samstag, der 05.08.
Der Haupttag unseres Treffens war gekommen und nach dem Frühstück machten sich die Leute dann bereit für die Ausfahrt. Es sollte vier Gruppen geben, zwei fuhren die langen Runden und zwei Gruppen die kleinen Ausfahrten.
Ich war dann direkt mit der ersten Tour dran und so machte ich mich dann gegen 11 Uhr mit meiner Gruppe auf den Weg.
So wirklich weit kamen wir gar nicht, bis uns einsetzender regen einholte. Natürlich hatte ich heute die Regensachen nicht dabei, aber da war ich auch nicht der einzige. So suchten wir uns eine Bushaltestelle in einem Dorf und hielten erst einmal an.
Eine gute halbe Stunde dauerte es, bis der Niederschlag aufhörte. Der Rest der Tour hatten wir zwar überwiegend nasse Straßen (bis auf die letzten etwa 30km), aber immerhin blieb es von oben trocken.

Die andere Gruppe traf es ähnlich (wenn auch wegen der anderen Strecke später), so trafen wir uns schließlich am Pausenpunkt (gut 4km östlich von Bad Berleburg).
Unsere beiden Gruppen waren recht überschaubar (interessanterweise wollten doch die meisten die Blümchenpflückerrunde drehen), aber auch tempomäßig ganz harmonisch. In meiner Gruppe wurde nach der Regenpause die Reihenfolge noch etwas angepasst, so dass alle Mitfahrer auf ihre Kosten kamen.

Schließlich kamen wir am Treffpunkt an und dort erfuhr ich dann auch, dass die Reihenfolge etwas durcheinander gekommen war. So war als zweites nicht Csibi mit der langen Rund gefahren, sondern Kolja mit einer Blümchentour. Da die viel kürzer ist, war er natürlich schon recht lange am Ort.
Naja, der Laune tat das keinen Abbruch nach rund 20 weiteren Minuten waren dann alle 4 Gruppen am Parkplatz.
Es stand noch unser Gruppenfoto an, da wir dieses Mal aber keinen Hügel hatten, an dem sich alle schön wie auf einer kleinen Tribüne niederlassen können, wurde auch das in diesem Jahr anders gemacht. Ich hatte meine 360° Kamera dabei und so lies ich alle rund um mich Aufstellung nehmen und machte dann das Foto.


Danach war dann ursprünglich eine gemeinsame Rückfahrt zum Platz angedacht (also dann kurzer Ersatz-Korso), aber spontan kam eine andere Idee auf.
Am Tag vorher war eine Gruppe um Sven bei ihrer Ausfahrt in Bad Wildungen an einem Waffelhaus vorbei gekommen, eingekehrt und ganz begeistert gewesen. So kam der Vorschlag auf, einfach gemeinsam die gut 16km dorthin zu fahren. Die Idee traf auf breite Zustimmung und so fuhren die meisten der Gruppe zum Waffelessen. Auch Genia fuhr mit dem Wagen dort mit.


Tja, auch sowas geht halt leichter in einer eher kleineren Gruppe.
Mir und zwei meiner Gruppenmitfahrern war allerdings eher nach etwas Deftigem zumute, so dass wir nach Herzhausen zum Imbiss fuhren. Auch das hat uns sehr gemundet!
Danach ging es zurück zum Platz und dort angekommen, konnte ich auch endlich die letzten noch fehlenden Gäste begrüßen: Sowohl Sebastian, also auch Daniel, Helen, Stefan und Jenny konnten erst am Samstag kommen. Dadurch natürlich alle auch nur mit dem Auto, aber egal. Toll, dass sie überhaupt noch den Weg gefunden haben. Mir (und einigen anderen sicher auch!) hätte sonst wirklich was gefehlt!


Nach und nach kamen dann alle anderen auch wieder zurück und die Stimmung bei allen Teilnehmern war großartig. Die Touren hatten allen Spaß gemacht und die Waffelhütte kam auch super an. Durch die überschaubare Anzahl und Platz gab es auch keine sonst oft entstehende Grüppchenbildung, alles war dicht beisammen und im Geschehen.
Man schaute sich die Maschinen für die Wahl zur schönsten Hornet an, vergab Punkte und inspizierte diverse Umbauten, dazu natürlich die üblichen Benzingespräche.


Für mich stand noch ein ausführliches Gespräch mit Kolja und Markus auf dem Programm, was unsere gemeinsam angedachte Norwegen-Tour für 2018 anging.
Um es kurz zu machen: Wir wurden uns da recht schnell einig! Im weiteren Verlauf des Jahres sind dann noch weitere Details und Termine zu klären. Aber wir freuen uns alle jetzt schon darauf. Nach jetzigem Stand werden wir 6 Personen sein!

Wie am Vortag auch hatten wir wieder externes Essen bestellt. Heute sollte es dann Pasta in diversen Variationen geben! Erst gegen halb 10 war es dann soweit, bis das Abendessen bereit stand. Spät, aber nicht zu spät.



Nach dem Essen wurden dann im Innenraum (draußen war es doch inzwischen recht frisch geworden) die Preise für die schönsten Maschinen verlost und danach gab es dann Ersatz für die sonst stattfindende Tombola. Da die von Sponsoren bereit gestellten Sachen seit Jahren leider weniger werden und wir dieses mal gar keine wirklichen Hauptpreise hatten, wurde auch dieser Plan geändert. Es wurden keine Lose verkauft, sondern die Teilnehmernummern wurden einfach verwendet, so bekam schließlich jeder irgend etwas!


Am späteren Abend traf sich dann eher zufällig eine größere Gruppe von Orgas und "Interessierten" am Anmeldepavillon und redeten zunächst allgemein über unser treffen und später dann auch noch etwas mehr ins Detail gehend.
Obwohl gerade anfangs alles anders und vor allem gar nicht so rund lief, hatten alle Teilnehmer die letzten Tage sehr viel Spaß am Treffen und machten auch deutlich, nicht darauf verzichten zu wollen.
Von einem Jahrestreffen, was zwischenzeitlich kurz vor einer Absage stand entwickelte sich eine größere Gruppe, die absolut gewillt und motiviert ist, dieses Treffen am Leben zu erhalten.
Es war ein toller Abend der wieder bis tief in die Nacht andauerte.


Sonntag, der 06.08.
Nach einer eher kurzen Nacht versammelten wir uns wieder beim Frühstück, und dieses Mal gab es sogar Joghurt dabei. Es besserte sich doch noch etwas.

Danach packten wir alle zusammen und verstauten die Sachen in diversen Autos und auf Motorrädern. Die Zeit zum Abschied nehmen war gekommen.
Die Stimmung war zwar natürlich etwas vom Abschied gedämpft, aber dank des intensiven Gesprächs des Vorabends auch optimistisch.
Dann machten wir uns alle langsam auf den Weg, ich fuhr meinen Hinweg leicht abgewandelt und verhedderte mich nur einmal in Korbach, wo eine Sperrung der Hauptstraße nach nur einem Umleitungsschild endete. Ob eigentlich mal irgend jemand dieser Schildaufsteller selber mal versucht, danach zu fahren?

Naja, ich kam trotzdem an und am Ende des Treffens hatte meine Hornet dann einen Kilometerstand erreicht, den ich am Anfang des Jahres wirklich nicht erwartet hatte. Es ist nicht mehr weit bis zur Sechsstelligkeit!
Wobei ich nach der diesjährigen Urlaubstour schon gedanklich soweit war, dass es wohl die letzte Tour mit der 919er war und folglich wohl dieses Mal auch ihr letzten Treffen.
Inzwischen hat die Realität diese Gedanken eingeholt.
Aber auch ohne Hornet werde ich weiter zu Hornet-Treffen fahren. Wie so viele andere, die längste keine Hornisse mehr haben.

Die Tagestour (139km) samt Höhenprofil:



Was bleibt?
Obwohl es durchaus fraglich war, ob es überhaupt zu diesem Treffen kommt und der gerade anfangs widrigen Umstände mit ungeplanten Änderungen und unbefriedigender Versorgungslage war es im Endeffekt ein großartiges Treffen!
Man machte das beste aus der Situation und rückte enger zusammen.
Auch der Umgang zwischen Verein und Platzchef entspannte sich später noch und finanziell kamen wir auch gut aus der Sache raus,

Aus der anfangs schwelenden Frage, ob es danach überhaupt noch ein weiteres Treffen geben wird, ist eine Gewissheit geworden.
Manche konnte in den letzten Jahren nicht so mitmachen, wie sie eigentlich gerne gewollt hätten, andere, eher neuere Teilnehmer, wollen sich gerne mehr einbringen.
Es war eine großartige Runde und allen war am Ende klar, dass wir weiter machen werden! Es gab zudem schon einiges an neuen Ideen, vor allem Sven hatte sich in letzter Zeit mächtig ins Zeug gelegt, dass es weiter geht und entsprechend diverse gute Vorschläge einzubringen. Auch wenn es manchmal mit ihm nicht so ganz einfach ist (der temperamentvolle Kölsche Jung halt), aber ohne seinen Einsatz wäre die Sache wohl inzwischen gestorben.
Es war ein wahrhaft toller Samstagabend, der eine Art Kernteam noch enger zusammen rücken lies. Was uns allen wirklich gut tat und auch begeisterte.

Und da alle so motiviert bei dem Thema waren, wurden bei einer Anfang September stattfindenden Sommerparty bei Sven und Jochen im Prinzip schon alle Eckpunkte für das Treffen 2018 abgesteckt. Für alle, die schon bei den allerersten Treffen dabei waren sei nur soviel gesagt: Es geht "Back to the Roots".

Und deshalb freuen wir uns alle schon auf nächstes Jahr: Das 20. Hornet-Treffen!

Montag, 11. September 2017

Tracy

Das ist ein Spitzname. Ein (recht üblicher) für die Tracer-Modelle von Yamaha.
Ich hatte Anfang des Jahres schon einmal über eine Tracer, nämlich die 900er, geschrieben.
Das sie aktuell am besten in mein Motorradschema passt, ich aber noch diese Saison abwarten wollte.

Nun, seitdem ist wieder einiges passiert.
Ich war bei Triumph eingeladen und konnte bei der Gelegenheit auch gleich die aktuelle Tiger 1050 Sport ausprobieren. Die "passte" mir, wie erwartet, ziemlich gut.
Dann folgte unsere Urlaubstour im Juni, bei der ich mit der Hornet in Frankreich unterwegs war.
Nun, inzwischen ist es September geworden, das Wetter ist dazu aktuell schon sehr herbstlich und die Saison neigt sich immer mehr dem Ende zu. Obwohl ich ja prinzipiell Ganzjahresfahrer bin und somit gar keine Saison habe.
Jedenfalls hat sich die gute Hornet inzwischen bis auf weniger als 200km der 100.000er Marke auf dem Tacho genähert und zuletzt beschäftigte ich mich wieder mehr mit dem Gedanken eines Nachfolgers für meine treue Honda.
Ich sondierte wieder den Markt der aktuellen Tracer-Modelle, wo allerdings preislich nicht viel passiert ist. Das Angebot bleibt insgesamt auch überschaubar.
Was noch ausstand, war die Probefahrt, damit ich mir endlich auch sicher sein konnte, ob die Tracer 900 überhaupt etwas für mich ist.
Über die offizielle Yamaha Homepage kann man Händler finden, die Probefahrten für die Modelle anbieten, das nächste für mich war dann Motorrad Weihe in Löhne.
Ich meldete mich an und hatte dann letzten Montag um 16:30 Uhr den Termin.
Obwohl mein Navi kurz nach dem Start komplett abstürzte fand ich das Ziel, sogar pünktlich.
Ich ging zu einem Mitarbeiter und wir erledigten die Formalitäten. Dann sollte es losgehen....
Nur: Die Maschine war noch gar nicht da. War übers Wochenende (nach Bielefeld!) ausgeliehen.

Tja... nun stand ich da.
Als Ersatz wurde mir zunächst einmal eine nackte MT-09 angeboten, so könne ich schon einmal den Motor antesten. Das machte ich dann auch.
Was soll ich sagen: Ein Wahnsinns-Triebwerk! Das Aggregat marschiert für seine Größe (847cm³ aus 3 Zylindern) beeindruckend nach vorne. Aus dem Keller satten Schub, der linear bis in den fünfstelligen Drehzahlbereich rast. Der Motor hielt exakt das, was ich mir von ihm erhofft hatte (und wovon die Presse seit dem Erscheinen jubelt).
Der Rest der Maschine ist für mich eher semi-toll. Extrem handlich (weil sehr leicht), sogar schon kippelig, zudem häufig recht unruhig. Für mich ist die Maschine außerdem einfach etwas zu kompakt. Motor - JAAA, Ergonomie und Fahrwerk - geht so.
Das Standard-Mapping hängt schon derbe direkt am Gas, der A-Modus (aggressiv?) war mir in der kurzen Eingewöhnungsphase dann doch zu giftig, zudem hatte ich bisweilen etwas viel Verkehr auf meiner Testrunde und somit gab es viele Lastwechsel. Jede kleinste Bewegung am Gasgriff mündet direkt mit einem Sprung nach vorne. Der B-Modus ist dann deutlich zahmer, für viele sicher gerade am Anfang durchaus erste Wahl.
Das die Hornet selber auch recht direkt am Gas hängt, blieb ich beim Standard. Die bei niedrigen Drehzahlen recht ruhige Geräuschkulisse wandelt sich schnell in ein (für Dreizylinder typisches) Fauchen, das klingt schon deutlich feiner.
Der Antrieb macht jedenfalls derbe an, der Schub ist eine ganze Klasse oberhalb meiner Hornisse angesiedelt (obwohl ich die schon mit kürzerer Übersetzung fahre) und lädt zum flotten Landstraßenwetzen ein.
Nachdem mir der antrieb seine Qualitäten gezeigt hatte, führ ich zurück zum Händler. Leider war die Tracer immer noch nicht da, also wartete ich noch etwas und testete einige Helme.


Irgendwann kam die Maschine dann auf den Hof gerollt und nach einem kurzen Plausch mit dem Ausleiher konnte ich auch los.
Direkt beim ersten Aufsitzen fühlte ich mich wohler. Die Dimensionen der Tracer passen definitiv deutlich besser zu meinem Körper. Deutlich aufrechter, dazu die sehr breite Lenkstange, so wollte ich es haben. Sitzbank, Kniewinkel und -Schluss am Tank, alles perfekt.
Was der Motor anstellt, wusste ich ja nun schon und auch mit den etwa 20kg Zusatzgewicht (die Tracer wiegt vollgetankt rund 210kg, etwa 20kg mehr als die nackte MT-09) war da keinerlei mehr Mühe zu verspüren. Aber hier war alles harmonischer. Die ganze Fuhre blieb ruhiger auf der Straße, weniger nervös und auch nicht "hampelig", sehr souverän blieb die eingeschlagene Linie erhalten.
Innerhalb kurzer Zeit waren wir beiden ziemlich flott auf der kurvigen Straße unterwegs. Selbst die recht schmale Scheibe passte ganz gut. Häufig habe ich bei solchen Windschildern derbe Verwirbelungen am Helm, hier war das OK. Auch wenn ich wieder nur rund 20min unterwegs war... meine Entscheidung war gefallen: Diese Maschine ist es!
Ich plauderte noch etwas mit dem Mitarbeiter, bedankte mich und fuhr dann wieder heim.

Die kommenden Tage schaute ich (natürlich) wieder in den üblichen Kleinanzeigen.
Im 200km Umkreis ging es bei 7500€ los, das für mich interessantes Angebot war aber schnell eins von A30-Motorradankauf in Melle, gerade mal 30km entfernt. Eine mattgrau-schwarze Tracer (2015er Modell) mit gerad einmal 4700km Laufleistung, dazu noch mit (original Yamaha) TopCase samt Halter. Zudem halt vom Händler mit Gewährleistung, neuer HU und gemachter Jahresinspektion.
Wieder sagte ich mir: "Ach, nächstes Frühjahr reicht, jetzt brauchst Du die noch nicht."
Aber gleichzeitig kam mir wieder in den Sinn, dass zum Saisonstart ganz gerne die Preise wieder nach oben gehen und zudem das Angebot durchaus überschaubar ist. Das Modell ist halt sehr beliebt und die Händler haben weniger Maschinen, als sie verkaufen könnten.
Also rief ich Donnerstag morgen bei A30 an, ob die Maschine noch da sei, was mir auch bestätigt wurde.
Nach Feierabend machte ich mich auf den Weg und vor Ort hatte ich sie auch schnell gefunden.
Ein Mitarbeiter holte sie mir etwas aus den geparkten Maschinen hervor, so dass ich sie mir genauer ansehen konnte. Bis auf leichte Kratzer am Fersenschutz oberhalb der linken Fußraste war der Bock makellos. Die Farbe fand ich auch klasse und schnell war für mich klar: Das wird meine!


Während ich mir das Modell ansah, streunten zwei Typen durch die Ausstellung, schauten sich anscheinend ziemlich wahllos diverse Modell an, immer nur wenige Meter von mir und der Yamaha entfernt. Irgendwann fragte mich einer, ob ich an der Maschine interessiert sei. Das bejahte ich mit dem Hinweis, dass ich sie auch kaufen werde.
Mit dem Kommentar "Schade, da bin ich dann wohl leider etwas spät gekommen." maschierten sie dann aus dem Laden raus.
Nachdem der nette Mitarbeiter wieder bei mir war (er war zu dem Zeitpunkt allein im Laden) wollte ich noch etwas handeln, allerdings ohne da viel zu erwarten. Ich kannte die Marktsituation ja selber.
Preislich ging daher auch nichts mehr, da die montierte Erstbereifung aber auch die besten Tage hinter sich hatte, sollte ich zumindest noch einen Satz Wunschreifen zum EK inkl. Montage bekommen. Damit konnte ich leben.
Ob ich das TopCase (samt Träger) behalte, werde ich noch entscheiden, im Zweifel bekomme ich dafür auch sicher noch 200€.

Ich bekam direkt alle Papiere mit, bezahlen werde ich per Überweisung (inzwischen gemacht).
Beim Gespräch erfuhr ich, dass es zwei Anfrage (aus Hessen und nahe Hamburg) zur Reservierung bis Samstag gab. Zum Glück machen die hier sowas nicht. :-)
Was noch fehlte, waren die Bestätigung der Versicherung und einen Termin zur Anmeldung, dieser ist am kommenden Mittwoch. Abholen werde ich die Tracy dann wohl am kommenden Freitag.
So habe ich dann über den Winter genug Zeit für kleine Veränderungen. Auf jeden Fall kommt der scheußlich, lange Kennzeichenhalter weg und zudem werde ich auch noch Quick-Lock Kofferträger (Evo) von SW-Motech montieren. Das Vorgängermodell habe ich an der Hornet und bin sehr zufrieden damit. Dann fehlt noch eine passende Halterung für mein Navi und vielleicht noch Heizgriffe. Aber das eilt ja alles nicht so...

Die Vorfreude steigt jeden Tag, ich habe richtig Bock auf den Bock!