Montag, 25. Juli 2016

Rom - 05/2016

Im Mai ging es für uns nach Rom! Die Vorgeschichte dazu hatte ich ja schon hier niedergeschrieben.
Wie üblich hatte ich Vorfeld schon einen Parkplatz in der Nähe des Airports gebucht, so langsam kennen wir uns ja in Weeze aus. Sind ja inzwischen so einige Male von dort geflogen, zuletzt eigentlich immer. Am Vorabend war der kleine Koffer gepackt und das Auto vollgetankt, es konnte also losgehen.
Sämtliche Fotos zum Städtetrip gibt es übrigens hier zu sehen...

Montag, der 23.05.
Wie gehabt standen wir fast mitten in der Nacht auf, da der Flieger um kurz nach 7 Uhr starten sollte. OK, dieses Mal brauchten wir ja kein Gepäck aufgeben, daher nicht ganz so früh wie noch im Februar zum Urlaub.
Erwartungsgemäß kamen wir gut durch und waren entsprechend ohne Stress zeitig genug da. Der Shuttlebus kam auch sofort und ab zum Airport. Um kurz vor 7 Uhr saßen wir im Flieger und starteten dann auch recht pünktlich. Unterwegs gab es ebenfalls keine besonderen Vorfälle und entsprechend pünktlich fand auch die Landung auf dem Airport Ciampino. Da sich der Bahnhof des Ortes, wie sich vorher schon herausstellte, auf der Rückseite des Flughafens befindet entschieden wir uns, direkt mit einem Bus in die City zu fahren. Im Terminal war auch schnell ein Ticketschalter für dieses Verbindung gefunden.


Draußen vor der Tür fanden wir dann eine ziemlich lange Schlange, in die wir uns einreihen mussten. Leider kamen nun auch nicht mehrere Busse, bis alle Passagiere einen Platz gefunden hatten, sondern nur einer. Entsprechend mussten wir noch zwei weiter Fahrzeuge abwarten (etwa 1,5h Wartezeit), bis wir endlich einen Platz bekamen. Das war jetzt weniger toll und das nächste Mal würde ich dann doch wohl eher den Bus zum Bahnhof nehmen.
Gut, so schlimm war das jetzt nicht, da wir ja recht früh ankamen und unser Zimmer wohl eh noch nicht fertig sein dürfte. Der Bus fuhr dann zunächst zügig (über die Schnellstraße) und später langsam (durch den Innenstadtverkehr) bis zum Bahnhof Roma Termini. Dort angekommen machten wir uns auf den Fußweg zu unserem Hotel B&B Ariosto. Unterweges kamen wir auch gleich an einer der Kirchen vorbei, die wir eh ansehen wollten: Santa Maria Maggiore. Wir hatten erst überlegt, gleich dort hinein zu gehen, allerdings sind auch dort inzwischen die üblichen Sicherheitsvorkehrungen vorhanden und mit Rollkoffer wollten wir nun nicht dort hinein.
Also ging es direkt weiter zum Hotel. Die Adresse war schnell gefunden, allerdings war das mit der Klingel fast etwas schwieriger. Davon gab es nämlich ziemlich viele in recht kleiner Ausführung, zudem nicht wirklich übersichtlich angeordnet.
Die Unterkunft war von der Aufteilung dann eher wie eine Wohnung im 1. OG eines großen, älteren Hauses. Also mit sehr hohen Decken, gerade im Erdgeschoss. Hinter dem ersten Gebäude schloss sich ein Innenhof und danach ein weiteren Haus an. Das erklärte auch die zahlreichen Klingeln.
Mittig im großzügigen Treppenhaus befindet sich ein alter, kleiner Fahrstuhl. So mit Außen- und Innentür, die sich natürlich nicht selber schließen. So bekamen wir auch gleich einen Hinweis von oben zugerufen.
Nach der Begrüßung und der Anmeldung mussten wir dann noch etwas warten, bis unser Zimmer fertig sein sollte. Nach rund 20min war es soweit, vorher hatten wir schon das WiFi-Zugangsdaten bekommen, so dass wir uns durchaus in der Zeit beschäftigen konnten.
Das Zimmer war recht geräumig, mit Doppelbett, einem Sofa und Schränken neben einem kleinen Kühlschrank. Alles prima soweit. Allein das Badezimmer wurde wohl nachträglich in das Zimmer gebaut und daher auch eher sparsame von der Größe. In erster Linie war es ziemlich schmal, so dass man nur bedingt bequem (also quer oder sehr breitbeinig) auf dem Klo Platz fand.


Nachdem wir unsere Sachen etwas verteilten und uns luftiger angezogen hatten gingen wir dann auch schon wieder los. In Fußreichweite (wie recht vieles in Rom) war zunächst mal Colosseum und auch das Forum Romanum samt Palatin.
An dem riesigen Amphitheater gingen wir zunächst erst vorbei, erster Anlaufpunkt war der Palatin, Genias Lieblingsort in Rom. Hier erlaubte ich mir dann bei passender Gelegenheit einen kleinen Scherz, der zum Glück auch als solcher verstanden wurde. ;-)
Von den beeindruckenden ersten Mauern des historischen Roms ging es runter zum Forum Romanum und schließlich wieder zurück zum Colosseum, dieses Mal auch ins Innere.
Bisher hatte ich bei meinem kurzen Durchgangs-Aufenthalt (bei einer Interrail-Tour 1996) diese Attraktionen nur von außen betrachtet bzw. nur einen kleinen Blick ins Innere erhascht.
Alle diese Bauwerke sind schon mächtig beeindruckend. Klar, ihr Alter. Aber angesichts der vielen Jahrhunderte besonders deren Größe. Das antike Rom hatte etwa um das Jahr 100 n.Chr. etwa eine Million Einwohner! Der Höhepunkt waren wohl etwa 1,5 Mio Einwohner etwa 200 Jahre später, dann folgte der Untergang des römischen Reiches.
Es dauerte rund eineinhalb Jahrtausende (!) bis es wieder eine Stadt von der Größe des alten Roms auf der Welt gab...





Nach der ersten Touristen-Druckbetankung ging es dann langsam zurück zum Quartier, vorher machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem nahen Supermarkt. Ein paar Getränke und auch Snacks besorgen. Der Laden war gut sortiert und sollte in den kommenden Tagen sehr häufig unser Anlaufpunkt werden.

Um Getränke für unterwegs braucht man sich zum Glück in Rom nur sehr bedingt kümmern, denn überall in der Stadt gibt es unzählige Wasserstellen, an denen man seine Flaschen jederzeit mit frischem, kühlen Trinkwasser auffüllen kann. Zudem ist es wirklich sehr schmackhaft.
Im Hotel schauten wir uns dann man in der näheren Umgebung nach einem Restaurant für unser Abendessen um. Das sollte natürlich auch in der näheren Umgebung sein und entsprechen per Pedes erreichbar. Anhand der sehr guten Bewertungen entschieden wir uns für das Bistro' al 133. Wir sollten nicht enttäuscht werden, das Essen war ganz hervorragend!
Gut gesättigt ging es zurück zum Hotel, wir merkten langsam wirklich unsere Füße und zudem war der Akku (nicht der vom Handy) auch langsam leer. Der Tag begann ja ziemlich zeitig und nun waren wir wirklich lange genug unterwegs. So ging es noch flott unter die Dusche.
Dummerweise kamen dabei zwei blöde Umstände zusammen: Die Duschwanne war sehr flach und der Abfluss nicht so wirklich frei. Ich als Blindfisch bemerkte die kleine Überschwemmung im Bad auch erst, nachdem ich das Duschen beendet hatte. Nunja, die kommenden Tage stellten wir uns auf den Umstand ein, also nicht zu lange das Wasser laufen lassen. ;-)
Danach ging es ins Bett, welches sich als überraschend bequem heraus stellte und uns beide sehr gut schlafen lies...

Dienstag, der 24.05.
Dieser Tag sollte ganz im Zeichen des Vatikans stehen, also speziell natürlich Petersdom und die Vatikanischen Museen. Gerade letzteres war mir vor unserem Besuch von seiner Bedeutung gar nicht so recht klar. Aber dazu später mehr.
Zunächst stand natürlich das Frühstück an. Das besorgten wir uns im nahen Supermarkt, den wir schon am Vortag besucht hatten. Frische Paninis (Brötchen), Aufschnitt und Käse, dazu Kaffee.
Wir hatten in unserem Hotel ja eine kleine Küche und konnten somit alles zubereiten und in unserem Zimmer am Tisch essen. Danach ging es los.
Zunächst hatten wir über ein Mehrtagesticket für Metro und Bus nachgedacht. Allerdings sind ja viele Sachen relativ nah beisammen und/oder an gewissen Orten verbringen wir längere Zeit, so dass wir gar nicht so wahnsinnig viel herumfahren sollten. Zudem kostet die Fahrkarte im Stadtbereich nur 1,50€, somit sollte sich ein Vielfahrerticket auch gar nicht lohnen.
Also gingen wir zur nahen Metrostation Manzoni und von dieser fuhren wir mit der Linie A bis zur Station Ottaviano. Von dort dann zum Petersplatz und in die Warteschlange zum Dom.
Es waren wohl nur rund 20min und dann konnten wir den Sicherheitsbereich passieren und zum Eingang gehen. Kleine Überraschung (für uns, bzw. in erster Linie für Genia) am Eingangsportal: Die heilige Pforte war geöffnet! Diese wird nur in heiligen Jahren geöffnet, die turnusmäßig alle 25 Jahre anstehen, das nächste Mal 2025. Allerdings gibt es auch "außerordentliche Jubeljahre" und vom 08.12.2015 -20.11.2016 ist so eins, nämlich das Jubiläum der Barmherzigkeit. Na sieh mal einer an!
Es gibt übrigens insgesamt 4 heilige Pforten in Rom, die entsprechend alle auf sind.
Wir nahmen dann einen der anderen Eingänge (das heilige Tor hatte eine gewisse Warteschlange) in den gewaltigen Innenraum dieser riesigen Kirche. Hier drinnen ist alles ziemlich beeindruckend, besonders natürlich die riesige Kuppel. Die wirkliche Größe kann man aber wohl erst einschätzen, wenn man oben ist und herunter sieht.





Nachdem wir uns unten ausgiebig umgesehen hatten, ging es dann wieder raus um etwas um das Gebäude herum zu laufen und den Eingang zur Kuppel zu finden.
Zunächst ging es mit dem Fahrstuhl bis zum Dach des Doms, um schließlich dann die Treppe weiter nach oben zu nehmen. Aber vorher ging es natürlich noch in den inneren Ring am Fuße der Kuppel. Allein der Ausblick hinunter von hier oben gibt einem so langsam das Gefühl für die Größe dieses Bauwerks...!


Diese Treppen winden sich am Rand der Kuppel empor, also zwischen dem sichtbaren Innenteil und der Dachkonstruktion der riesigen Gewölbes. So groß der Radius auch ist, es bleibt halt rundlich und entsprechend sahen die Treppen halt auch aus. Für Fußkranke und Menschen mit Angstzuständen in sehr engen Wendeltreppenhäusern ist das allerdings nur bedingt etwas.
Kurz vor dem Ausgang auf der Oberseite gab es dann noch einen kleinen Rückstau, der Rundweg ganz oben hat halt nur bedingt Platz.


An diesem Rundlauf war es entsprechend auch ein einziges Geschiebe. Nun ja, man sollte halt schon etwas Geduld mitbringen, dann kann man aber sicher jeden Blick einfangen, den man sich so wünscht. Es ist ein grandioser Ausblick auf die ganze Stadt, den alten römischen Anlagen und natürlich auch besonders in die Mauern des Vatikans, einschließlich des Museum, der Radiostation und der Parkanlagen.


Nach diesen tollen Ausblicken ging es wieder runter von der Kuppel und zurück auf dem Dach machten wir erst einmal eine kleine Pause. Selbst hier oben gab es eine der Wasserstellen, in denen wir unsere Vorräte wieder mit dem kühlen Nass auffüllen konnten.
Das letzte Stück war dann wieder der Fahrstuhl dran und wir verließen den Petersplatz wieder, um nun um den Komplex herum Richtung Vatikanische Museen zu gehen,


Dort an der Straße angekommen begrüßte uns eine ziemlich lange Schlange und eine ganze Reihe von Verkäufern für sog. Priority Tickets. Mit diesen kann man an der normalen Schlange vorbei direkt zum Eingang. Nicht, dass es dort so gar keine Schlange gäbe, aber die war deutlich kürzer. Vielleicht hätten wir direkt am Petersdom schon so ein Ticket kaufen sollen, da war der Aufpreis wenn ich mich nicht irre 6€. Hier in der "Not" vor Ort verdoppelte sich der Preis direkt.
Nun gut, wir warteten halt, es war zudem schattig. Es dauerte dann in der Tat eine gute Stunde, bis wir endlich rein kamen.
Wie schon am Anfang des Tages schon geschildert, hatte ich diese Sammlung doch ziemlich unterschätzt. Hatte halt allerlei "kirchlichen Kram" erwartet. Es handelt sich aber nebenbei um eine der größten Kunstsammlungen weltweit mit weiteren altägyptischen und orientalischen Fundstücken, riesigen Wandteppichen. Die Mehrzahl im Namen deutet ja schon an, dass diverse Sammlungen zusammen getragen wurden. Das Highlight insgesamt ist wohl sicherlich die Sixtinische Kapelle, in der der große Besucherandrang in allen Gebäudeteilen seinen Höhepunkt findet.
Ich habe hier nur mal einzelne Fotos eingebunden, alle Bildern der Museen gibt es hier.





Nachdem wir nun alles mehr oder minder gesehen hatten verließen wir die Museen wieder und machten uns auf zur Engelsburg am Tiber, die durch eine lange Mauer (samt innen liegendem Gang) mit dem Vatikan verbunden ist. Von hier ging es dann weiter über die Piazza Navona zum Pantheon.


Dieser römische Bau ist nun knapp 1900 Jahre alt und ist nach wie vor nahezu original erhalten, mit Dach und allem drum & dran. Es hatte für etwa 1700 Jahre (!) die weltgrößte Kuppel und wird seit dem Jahre 609 als Kirche genutzt. Einerseits hätte ich persönlich lieber die altrömische Optik, andererseits wäre es sonst wohl kaum so gut erhalten.


Wie immer war auch hier sehr viel los und wir gingen eine Straßen um die Ecke, da dort eine besonderes Eiscafé (Della Palma) liegt, welches Genia unbedingt wieder besuchen wollte.
Es gab eine irre Auswahl und es schmeckte wirklich großartig! Wem also in Rom nach guter Gelato ist, sollte dort vorbei schauen!
Weiter ging es zur nächsten "Kirmes" zwischen den engen Gassen der römischen Altstadt: Dem Trevi-Brunnen. Das spazieren hierdurch ist übrigens recht angenehm. Oft kein oder wenig Autoverkehr, wegen der hohen Häuser fast durchgängig schattig und oft ein wenig Wind.


Schließlich ging es dann zur Metrostation Baberini, wo wir uns spontan in einem Restaurant einer Nebenstraße niederließen, dieses nach dem Blick auf die Speisekarte doch wieder verließen. Hier waren die Preise definitiv noch viel zu touristisch....

Also heim Richtung Hotel und dort etwas suchen.
Wieder schauten wir online in der Nähe und nach Bewertungen und wollten in die Trattoria Vecchia Roma gehen. Dort angekommen standen allerdings schon einige Leute draußen vor der kleinen Tür, die hinunter in den Gastraum führt. Dort hinein war schnell zu erkennen, dass der doch recht große Raum komplett gefüllt war. Eine Nachfrage ergab das Erwartete: Ohne Reservierung nichts zu machen.
Also machten wir uns wieder auf den Weg um eine Alternative in der Nähe zu suchen, schließlich fanden wir mit Tempio di Mecenate auch was interessantes. Die Wahl war auch soweit ganz gut, kam allerdings an die des Vortages nicht heran.
Wie gut es tat, endlich mal die plattgelatschten Füße etwas zu entspannen und von hier nach dem Essen nur noch den nötigsten Weg, nämlich zurück zum Hotel, zu gehen.
Dort angekommen warfen wir die Schuhe in die Ecke und gingen unter die Dusche. An diesem Tage etwas schlauer und daher auch mit dosiertem Wassereinsatz, so konnten weitere Überschwemmungen im Bad verhindert werden.
Das Bett war nicht spät danach unglaublich gemütlich. Wir waren nach diesem doch ereignisreichem Tag doch schon derbe KO.

Mittwoch, der 25.05.
Nach dem anstrengenden Vortag sollte es heute etwas ruhiger angehen. Eine Mischung aus Kultur und etwas "Freizeit". Konkret: Morgens schauen wir uns Sachen an und Nachmittags fahren wir raus nach Ostia ans Meer.
Als erstes Stand nach dem üblichen Frühstückseinkauf und Einnahme von eben diesem der Gang zum Lateran an, besonders natürlich die Basilika San Giovanni in Laterano.
Dieser Bereich in Rom ist sozusagen der Vorgänger des Vatikans und stellt heute einen der exterritoriale Besitzungen des heiligen Stuhls dar. Bis zur Gründung des Vatikans war hier das Zentrum des Katholizismus. Entsprechend bedeutsam ist dieser ganze Komplex.
Am Vorplatz angekommen waren dort überall Stühle ausgestellt, wie schon am Vortag auf dem Petersplatz auch. Klar, am nächsten Tag war ja auch Fronleichnam, ein hoher katholischer Feiertag.
Die Basilika selber ist auch sehr beeindruckend, wenn gleich natürlich nicht mit dem Petersdom vergleichbar. Allerdings ist diese Kathedrale vor allem auch bei weitem nicht so überlaufen!


Auch hier gibt es eine der heiligen Pforten und dieses Mal gingen wir auch durch diese. Zudem schauten wir uns noch den Kreuzgang an, der wirklich recht schön angelegt ist. Ob man nun den extra Eintritt zahlen muss.... für mich hat das jetzt nicht so gelohnt.
Vom Innenraum habe ich zudem zwei PhotoSphere-Aufnahmen gemacht.



Direkt nebenan befindet sich dann noch die Scala Santa, wie so viele "originalen Teile" aus dem Leben und Wirken von Jesus (als Atheist verlinke ich hier bewusst den historischen Artikel) hat das natürlich einen ordentlichen folkloristischen Einschlag. Diese Treppe soll nur kniend (und idealerweise dazu betend) betreten werden. Oberhalb eben dieser Treppe befindet sich der älteste Teil des Komplexes, die Papstkapelle Sancta Sanctorum. Zudem wurde gerade hinter einer Holzwand versteckt weitere Restaurationsarbeiten ausgeführt.


Danach machten wir uns wieder auf den Weg, als nächstes stand dann noch die Santa Maria Maggiore auf dem Programm, eine weitere der Papstbasiliken. Entsprechend auch mit dem besonderen Besitzstandes des Vatikans. Auch hier gibt es eine der heiligen Pforten, die wir natürlich auch durchschritten. Wenn man schon einmal die Möglichkeit hat....



Danach war das Kirchenprogramm für den heutigen Tag erledigt, wir gingen noch zum Bahnhof Termini um dort mit der Metrolinie B zur Station Piramide zu fahren.
Die Station verdankt ihrem Namen der dort stehenden Castius-Pyramide, dabei handelt sich wirklich um ein Grabmal. Sie ist nun auch schon 2000 Jahre alt und wurde erbaut, weil ägyptische Pyramiden damals in Rom sehr angesagt waren. In unmittelbarer Nähe liegt dann noch die Porta San Paolo, ein altes Stadttor. Wir wollten uns eigentlich dann nur in der Nähe einen kuscheligen Platz suchen, um eine kleine Pause zu machen und dabei entdeckten wir eher durch Zufall den protestantischen Friedhof Cimitero Acattolico di Roma.
Eine wunderschöne Parkanlage mit doch so einigen prominenten und bekannten Gräbern, wirklich ein toller Ort zum Entspannen!



Danach füllten wir noch einmal unsere Wasserflaschen und machten uns auf den Weg zurück zum kleinen Bahnhof, von dem wir Richtung Ostia samt Meer fahren wollten. Übrigens ist dieser Bahnhof direkt an die Metrostation angeschlossen und auch mit dem gleichen Ticket zu benutzen.
Die Fahrt dauert schon etwas, aber so konnten die Füße noch etwas entspannen. Wir steigen Lido Centro aus und schlenderten dann die Straßen runter zum Meer.
Dort angekommen hieß es gleich mal Schuhe aus und ab ins Wasser. irgendwann wendeten wir und gingen bis unter der großen Seebrücke (Pontile di Ostia) hindurch und dann schließlich wieder in den Ort hinein.


Wir kauften uns ein paar Getränke und dann diverse Stücke Pizza (die übrigens in Einzelteilen wie auch Brot/Brötchen nach Gewicht bezahlt werden und suchten uns eine passende Sitzgelegenheit um uns erst einmal zu stärken.
Danach ging es wieder zurück zum Meer und wir setzten uns in Sichtweite der Pontile zunächst mit der Abendsonne im Rücken auf eine Bank, tranken noch etwas und schauten uns später den Sonnenuntergang an. Schon ziemlich schön hier.


Dann schlenderten wir langsam wieder zurück Richtung Bahnhof und nahmen schließlich nach etwa 10min Wartezeit den nächsten Zug zurück in die Stadt.

An der Endstation ging es dann direkt (mit dem gleichen Ticket) in die Metro und wir fuhren nur eine Station bis zum Colosseum, schließlich wollten wir den beeindruckenden Bau auch noch einmal angestrahlt im Dunklen sehen.
Da wir von dort mit der Metro erst wieder bis Termini hätten fahren müssen, dort umsteigen um möglichst nahe beim Hotel heraus zu kommen, entschlossen wir uns dann doch, die restliche Strecke zu Fuß zu gehen, Von dort war es ja auch nicht mehr weit bis zurück zum Hotel.
Dort angekommen stand erst einmal Duschen auf dem Programm und wenig später fielen wir beiden wieder erschöpft ins Bett. Wieder einmal sehr viel gesehen und das volle Kulturprogramm genau an der richtigen Stelle für einige Stunden am Meer unterbrochen.

Donnerstag, der 26.05.
An diesem Tag sollte es erst zur Spanischen Treppe und dann zu Fuß weiter zur Piazza del Popolo.
Natürlich stand vorher der gang zum Supermarkt an, um Frühstück zu holen und uns dann zu stärken.
Auf die Treppe hatten wir einen unerwartet freien Blick, da diese gerade saniert/gereinigt wurde. Davor/daneben war es natürlich genauso voll wie sonst auch. Also blieben wir auch nicht wirklich lange und gingen weiter zum großen Platz. Hier war die vom Platz gesehen rechte Kirche auch eingerüstet, es wird wohl gerade so einiges gemacht in der Stadt.


Wir verließen den Platz nach wenigen Minuten auf der Rückseite wieder und gingen dann außen herum in den Pincio-Park, der wiederum nahtlos in den großen Park um die Villa Borghese übergeht.
Hier schlenderten wir unter große, schattige Bäume am See beim Asclepius-Tempel entlang und suchten uns eine freie Sitzbank für eine kleine Pause.
Nach einiger Zeit kam dann natürlich einer der (unglaublich) zahlreichen Straßenverkäufer vorbei, dieser wollte uns ausnahmsweise mal keinen bunten Handystick verkaufen, sondern eine Rose.
Damit konnten wir ja nun nicht viel anfangen, aber das störte den Typen nicht wirklich, er quatschte uns ganz schön (in gutem englisch) voll. Erzählte von seiner Familie in Bangladesch und was wir für ein tolles Paar wären. Dann wollte er uns etwas schenken und bevor man was machen konnte, wickelte er Genia ein dünnes Stoffarmband um das Handgelenk und fragte nach Treue, Liebe, Ewigkeit usw. Natürlich war ich danach auch noch dran mit der Zeremonie. Und am Ende kamen wir uns ein wenig verheiratet vor und Geld wollte er natürlich trotzdem noch gerne haben.
Naja, an sich war er ja ganz freundlich und hat das auch ganz nett gemacht, daher bekam er dann doch noch 2€ (das restliche Kupfergeld wollte er dann nicht)....
Weiter ging es durch den großen Park, in dem in der Mitte ein großes Springreittournier stattfand. Schließlich erreichten wir die Villa Borghese (und die dortigen Toiletten).


Danach ging es zurück zum Pincio (einer der sieben Hügel von Rom) um die tolle Aussicht zu genießen, um dann wieder runter zum Platz zu gehen,
Unser nächstes Tagesziel sollte das Vittoriano (oder auch gerne "Schreibmaschine" genannte) sein. Dummerweise hatten wir kein passendes Kleingeld mehr für ein weiteres Ticket am Automaten und nachdem wir etwas verwirrt herumgelaufen waren stellte sich ein Kiosk an der Bushaltestelle als Anbieter solcher Tickets heraus. Dann suchten wir uns einen passenden Bus heraus. Das ist nicht ganz so leicht wie bei der Metro, da an den Haltestelle zwar die ganzen Stationen aufgelistet sind, diese aber nicht als grafisches Netz dargestellt werden. Wenn man sich nicht auskennt, hat man also zunächst mal gar keinen Schimmer, in welche Richtung so ein Bus fährt.
Aber auch das klappte dann und so fuhren wir rund 45min durch die verstopften römischen Straßen, bis wir endlich ankamen.


Ziel der Anreise war in erster Linie der Besuch auf der Aussichtsebene auf dem Dach, wo man einen weiteren grandiosen Ausblick über die Stadt hat. Vorher ging es über breite Treppen im Inneren und hinter dem monumentalen Bau wieder raus um dort den Eintritt zu bezahlen und am Fahrstuhl zu warten. Aber auch dieser Ausblick sollte sich lohnen, besonder wegen den nahen antiken Stätten.


Als wir wieder unten waren machten wir uns wieder zu Fuß auf den Weg zurück Richtung Hotel.
Da wir so langsam ein Hüngerchen hatten kehrten wir unterwegs in einer kleinen Bar am Piazza della Modanna dei Monti auf ein Pastagericht ein. Nun ja, war auch wieder OK, mehr nicht.
Auf dem weiteren Weg zurück kamen wir bei noch einer ganz interessanten Kirche vorbei, San Pietro in Vincoli. Neben einem weiteren "Originalteil" der biblischen Geschichte (hier: Die Kerkenketten von Petrus) fällt diese Kirche besonders durch einige morbide Wandbilder auf.


Danach ging es dann weiter auf unserem Weg zurück zum Hotel. Diesen angebrochenen Abend ließen wir angesichts der genug zurück gelegten Meter im Laufe des Tages ruhig ausklingen.
Entspannend auf dem Bett liegend konnten wir von draußen allerdings kirchliche Gesänge hören. Diese kamen vermutlich vom nahen Lateran, war ja am Vortag schon alles bestuhlt.
Genia ging daraufhin noch einmal los, war sie doch etwas neugierig, was dort so los ist.
Ich bevorzugte aber doch lieber weiter das Bett, mit dem kirchlichen Kram kann ich ja nicht wirklich was anfangen. Nach einiger Zeit kam Genia zurück, sie war vor Ort und hat sogar den Papst gesehen, der gerade eben dort eine Fronleichnamsmesse feierte!
Da hat sich das erneute Aufstehen für sie zumindest gelohnt.

Freitag, der 27.05.
Nach erneut guter Nacht mit erholsamen Schlaf begann auch dieser Tag wie die anderen. Aufstehen, frisch machen und ab zum Supermarkt. Eigentlich waren wir (oder besser Genia) mit dem Programm durch, so hatten wir keine große Eile. Am Vorabend hatten wir uns schon etwas überlegt, wir wollten nun doch noch die letzte heilige Pforte besuchen, die befindet sich bei San Paolo fuori le Mura.


Auch diese Papstbasilika gehört dem Heiligen Stuhl und liegt etwas außerhalb, wie der Name schon andeutet (vor den (Stadt-)Mauern).
Besonders an dieser Kirche für mich waren die Gemälde sämtlicher Päpste am seitlichen Deckenbereich. Das ganze Gebäude ist damit gesäumt und Genia hat sie alle abgezählt. Und den noch freien Platz für 16 weiter Päpste. Danach müssen sie sich hier etwas einfallen lassen.





Nebenbei machte ich auch hier eine weitere PhotoSphere-Aufnahme.


Danach ging es zurück zur Metro, mit der wir dann bis zum Circus Maximus fuhren. Der weitere Plan war nun zum Tiber zu gehen un mit einem Boot den Fluss bis etwa zum Olympiastadion zu fahren.
Von diesem riesigen Oval ist bis auf die Fläche und kleinen Teile der Tribünenbebauung nicht mehr sonderlich viel übrig, daher ist das Areal auch frei zugänglich. Groß da unten rumwandern wollten wir angesichts der heutigen Hitze aber auch nicht, so gingen wir recht schnell weiter und kamen noch am Bocca della Verità vorbei. Am Eingang der Kirche gab es lange Schlangen. Wenn man den Mund der Wahrheit aber nur sehen und nicht begrapschen will, kann man das sehr gut seitlich von außen. Das sollte uns auch reichen.


Von hier ging es über eine Brücke, vorbei an der Tibersinsel, auf die andere Flussseite und dort lag unten auch der Bootsanleger. Feststellung: Die noch in Reiseführern erwähnten öffentliche Shuttleboote fahren gar nicht mehr, nur noch Seightseeing Touristenboote. Die wollten dann auch gleich 18€ für ein Tagespass haben (statt die angedachten 1,50€ für einfache Fahrt). Darauf konnten wir auch verzichten.
Da es hier unten am Fluss aber recht nett war, zudem relativ ruhig und beidseitig gute Wege am Fluss entlang gingen, beschlossen wir einfach zu Fuß hier her zu gehen. Zudem scheinen hier am Fluss die einzigen echten Radwege in Rom zu verlaufen. Wirklich viel genutzt werden die aber auch nicht, weil der Tiber doch recht weit unten liegt, es gibt zwar an jeder Brücke (über 40!) Stufen hoch zur Straße, aber die muss man den Drahtesel auch erst einmal schleppen.


Wir machten unterwegs ein Päuschen und stiegen dann wieder hoch zur Straße. Von hier ging es wieder rüber auf die andere Tiberseite und dann weiter durch kleine Gassen der Altstadt bis über den Campo de' Fiori. Später gingen wir durch andere Gassen zurück bis in die Nähe der Engelsburg und fuhren dann mit dem Bus zum Termini. Wir wollten uns noch informieren, wie wir am nächsten Tag zum Flughafen kommen.
Nach der Erfahrung der Hinfahrt mit vielen Personen und wenigen Bussen wollten wir lieber mit dem Zug nach Ciampino fahren und von dort mit einem Shuttlebus vom Bahnhof zum Airport.
Ein passender Zug war schnell gefunden: Regionalbahn um 7:35 Uhr, fährt nur 15min bis zum Ziel.
Nun gingen wir zu Fuß zurück Richtung Hotel, ich wollte noch ganz gerne zur Piazza Vittorio Emanuele II, ein kleiner Park.
Nun ja, eingezäuntes Gelände, überwiegend mit den örtlichen Alkoholikern, Pennern und Illegalen bevölkert, zudem derbe verschmutzt. Nun, das hatte ich mir hübscher vorgestellt.

Immerhin gab es auch hier wieder einige Wasser-Zapfstellen, bei denen wir unsere Getränkevorräte wieder auffüllen konnten. Wir gingen dann direkt zum Abendessen, unsere Wahl fiel auf das Merulana Cafè. Sah ganz nett aus und die Bewertungen waren auch OK.
Dummerweise gab es die bevorzugten italienischen Speisen um die frühe Uhrzeit noch nicht, also aßen wir Burger.  War ganz in Ordnung, mehr aber auch nicht. Das beste Essen hatten wir rückblickend wirklich gleich am ersten Abend.
Dann gingen wir zurück zum Hotel, duschten und packten schon einmal grob unsere Koffer, schließlich mussten wir am nächsten Morgen recht zeitig raus.

Samstag, der 28.05.
Der Wecker klingelte uns gegen 6 Uhr aus dem Schlaf. Nach der Morgentoilette packten wir dann unsere restlichen Sachen zusammen und machten uns schließlich auf den Weg zur Metro, die uns dann in wenigen Minuten zum Bahnhof Termini. Direkt ging es zum Ticketautomat und wir holten uns den am Vortag schon herausgesuchten Fahrschein. Auch diese Fahrt kostet nur 1,50€!
Nicht ganz so leicht war das Auffinden des Bahnsteiges. Termini ist ein Sackbahnhof, aber nicht alle Gleise gehen bis zum Rand der großen Haupthalle. Unser Gleis begann erst am Ende eines breiten Hauptbahnsteiges, dieser wurde dann schmaler und ein weiteres Gleis tauchte auf. Vom Ende der großen Bahnsteige ist das natürlich nicht einsehbar. Allerdings deutete ich einige Hinweisschilder richtig und Genia folgte mir anfangs etwas widerwillig, kannte ich so ein "Zusatzgleis" ja doch schon von so einigen großen Bahnhöfen.
Am richtigen Gleis angekommen fanden wir einen hochmodernen, klimatisierten Triebzug vor, der zudem an jedem (!) Sitzplatz über einen Stromanschluss verfügte. Nach etwa 15min war die Abfahrtszeit erreicht und der Zug setzte sich planmäßig in Bewegung.
Als der Schaffner kam, erklärte uns dieser (in gutem Englisch), dass wir die Fahrkarten hätten abstempeln müssen. Angesichts unserer Ahnungslosigkeit blieb es aber bei diesem Hinweis. Kein Strafgeld usw. Netter Typ.


Am Bahnhof in Ciampino angekommen fanden wir vor dem Gebäude auch schnell den Shuttlebus zum Airport. Dieser stand auch noch gut 10min rum, bis es los ging.
Nur wenige Minuten später kamen wir am Flughafen an. Dieser Weg war doch deutlich angenehmer als die Hinfahrt in die City samt der ewig langen Wartezeit.
Im Terminal dann die üblichen Abläufe, einchecken, Sicherheitsschleuse, noch etwas Wasser kaufen, warten, einsteigen und los.
Unterwegs im Flieger gab es wieder einige Sachen zu sehen, dieses Mal hatte ich nämlich wieder einen Fensterplatz: Wir flogen an Elba vorbei und auch diverse noch tief verschneite Alpengipfel gab es zu bewundern.




Der Rest des Flugs war normal unspannend, pünktlich landeten wir in Weeze. Danach wartete schon das Taxi, um uns zum Parkplatz zu bringen, es folgte der Weg heim.

Was bleibt?
Rom - das wurde wirklich mal wieder Zeit!
Nun war ich 20 Jahre nicht mehr hier und beim letzten Besuch war alles in nur 2 Tagen ziemlich gehetzt. Es ist immer wieder beeindruckend, wie viele Sachen es hier zu sehen gibt. Vor allem auch so viele Dinge, die wegen ihrer "bedeutungsarmut" gar nicht in Reiseführern erwähnt werden, hierzulande würde man sowas schon an der Autobahn erwähnen und überall daraufhin deuten.
Rom ist einfach dermaßen mit Geschichte überladen, da bleibt es beim Rosinen picken.
Abseits der großen Touristenströme ist es dabei herrlich italienisch normal, genau so, wie wir beiden es so lieben.
Bella Italia halt....

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