Freitag, 19. Juni 2015

Benzinpumpe

Weiter geht es mit dem nächsten Punkt auf der to do-Liste der Super Ténéré: Die Benzinpumpe.

Beim Kauf wurde mir beim Preis noch etwas entgegen gekommen, da die Benzinpumpe leicht leckte.
Nicht wirklich viel, aber doch schon erkennbar. Der Vorbesitzer sagte noch, dass ein Austausch wohl besser ist als der Versuch die Dichtung zu wechseln. Gebrauchte Benzinpumpe gäbe es wohl zwischen 50 und 60€.
Das war auch das Preisfenster bei meiner ersten Suche bei Bike-Teile und ebay.
Ich wollte zunächst noch etwas abwarten, vielleicht finde ich noch ein günstigeren Angebot.
Nach etwa 2 Wochen kam mir dann in den Sinn, mal nach einer Version für die Yamaha TDM zu suchen. Schließlich ist der dort verbaute 850er Motor direkt von der ST abgeleitet.
Schnell fand ich eine ebay-Auktion, bei der ein detailliertes Fotos eingestellt war, bei dem ich die Typenbezeichnung lesen konnte. Und in der Tat, das angebotene Modell sah gute aus und war identisch mit der bei mir verbauten Pumpe.
Für 25€ bekam ich den Zuschlag und so hatte ich (mit Versandkosten) für weniger als 30€ einen Ersatz gefunden.

   

Nun stand der Wechsel an. Das ist bei der 750er keine Zauberei, befindet sich die Benzinpumpe doch gut erreichbar an der linken Seite. Es gibt drei Anschlussschläuche und zwei Befestigungsschrauben auf der Unterseite zu einem Winkel, der wiederum mit zwei weiteren Schrauben am Rahmen fixiert ist.
Also zunächst bei der laufenden Maschine die Benzinhähne geschlossen und warten, bis der Motor abstirbt. Dann Werkzeug und Lappen in Griffweite legen, weil wenn man einen demontierten Schlauch mit dem Daumen zu hält kann man schlecht weg.
Also Schritt für Schritt einen Schlauch lösen und an die Austauschpumpe anschließen, nachdem das erledigt ist schließlich den Winkel an die Pumpe schrauben und diesen wieder an den Rahmen.

Fertig. Es folgte noch der Funktionstest: Nach nur 2-3 Umdrehungen des Anlassers sprang der Bock direkt wieder und lief ruhig vor sich hin. Hat wohl funktioniert.

Ein weiterer Punkt auf meiner Liste wäre damit abgehakt.

Dienstag, 16. Juni 2015

Sturzbügel

Zu einer richtigen "Reiseenduro" gehören doch irgendwie Sturzbügel.
Und zwar nicht die wie bei anderen Maschinen bevorzugte eher dezente Variante (womöglich Sturzpads), sondern "richtige". Ordentliche Rohre sollen sich um die Verkleidung legen. Also quasi das Gegenstück zum Überrollkäfig bei Rallyeautos. Zumindest ein bisschen.

In einem der letzten Artikel hier hatte ich schon kurz über die Wahl des Modells geschrieben, daher hier nun nicht alles noch einmal.
Kurz: Die Sturzbügel und auch der Gepäckträger (kommt auch bald dran) stammen von der rumänischen Firma Heavy Duties.
Der Versand dauerte 3 Tage und alles war sehr gut in einem großen Paket verstaut.
Der erste Eindruck beim Auspacken war wie erhofft: Sieht alles sehr hochwertig aus.
Die per Mail zugeschickte Anleitung ist zwar vom Text her rumänisch (so nehme ich mal an), aber sehr ausführlich bebildert, so dass ich erst gar nicht ein Übersetzungstool bemühte.
Die beiden Einzelteile werden an zwei Stellen am Rahmen befestigt und vor dem Motor schließlich noch mit einer Querstrebe untereinander verbunden.
Als erstes sollte man die seitliche Verkleidung abnehmen, da die obere Verschraubung eben hinter dieser liegt. Da ich in meinem Knarrenkasten (aka Ratschenkasten) aber auch ein Gelenk habe konnte ich mir diesen Arbeitsschritt sparen. Zudem beim Wiedereinbau später sonst noch der vordere Blinker gelöst werden muss (da die Verkleidung dann, wegen der nun montierten Sturzbügel von vorne eingefädelt werden muss).
Im Paket war auch Ersatz für diese beiden Schrauben (auf jeder Seite eine), da die originalen aber noch ganz gut aussahen verwendet ich diese wieder.
Es war etwas Fummelei die Muttern auf der Rahmeninnenseite wieder auf die Schrauben zu bekommen, aber mit etwas Geduld sollte auch das gelingen.

    

Es folgte der mit Gewinden versehene U-Stift für den unteren Rahmenanschluss, beides erst einmal locker befestigt. Nachdem beide Seite montiert waren kam noch die Verbindungsstrebe, dabei ist etwas Spiel bei den Einzelteilen hilfreich. Nachdem diese auch verschraubt war folgte schließlich das richtige Festziehen der seitlichen Befestigungen. Alles also ein recht überschaubarer Aufwand und das Ergebnis stellt mich auch voll zufrieden. Macht schon einen mächtig stabilen Eindruck.

   

Ein weiterer Teil der Vervollständigung der neuen Reisemaschine war damit abgeschlossen. Weitere Schritte folgen dann demnächst: Die leicht undichte Benzinpumpe soll noch ausgetauscht werden, der vorhandene Kettenöler montiert und schließlich die Gepäckträger an mein vorhandenes Givi-Set angepasst werden.

Mehr dazu demnächst auf diesem Kanal!

Samstag, 13. Juni 2015

Ständerbruch

Nein, das ist nichts schlüpfriges, was sonst eher solchen alternden "Poptitanen" aus Tötensen passiert. Eine ganz simple, mechanische Sache.

Die vor gar nicht langer Zeit erworbene Super Ténéré hatte einen vom Vorbesitzer angepassten Seitenständer. Er hatte dort an der Unterseite (Aufstellfläche) eine bierdeckelgroße Eisenplatte angeschweißt. Der Grund war die Standfestigkeit auf unbefestigtem Geläuf, also kleinen Feldwegen oder Wiesen.
Er hatte zwar einen Hauptständer, dieses besondere Modell taugte nur leider gar nicht. Das ist nicht nur seine Meinung, sondern recht generell anerkannt.
Die Maschine hüpft nämlich relativ leicht wieder von eben diesem runter, was wenig hilfreich für die Benutzung ist. Daher halt der Umbau des vorhandenen Seitenständers.
Nun ja, sonderlich schön fand ich die Lösung nicht, aber nun auch nicht wirklich störend.

Als ich neulich mal bei Genia (dort stand die ST gerade) nach einer Einbaustelle für den Tank des noch anzubringenden Kettenölers schaute drehte ich dabei den Lenker von einem Anschlag zur anderen Seite. Normalerweise wandert dabei der Seitenständer etwas auf dem Untergrund mit. Aber genau das passierte bei mir anscheinend nicht. Bei einem Seitenanschlag bemerkte ich plötzlich, wie schief die Maschine hing und beim Blick zum Ständer auch wie komisch dieser stand.

Schnell stellte ich fest, dass der Ständer nicht mehr so richtig fest war.
Und Abstellen  wollte ich die Maschine darauf auch nicht mehr so recht. Somit wurde die XTZ erst einmal durch Anlehnen an die Seitenwand des Carports geparkt. Also 1. Gang rein (das die Maschine nicht rollt), Maschine passend zurecht geschoben und Lenker ganz nach linke mit Lenkradschloss (damit die Position fix ist) gesichert. So konnte das Mopped erst einmal verbleiben.

Bei Bike-Teile und eBay schaute ich dann direkt mal nach gebrauchten Seitenständern und wurde auch fündig. Da beste Angebot war bei eBay und so orderte ich das Modell direkt für 34,80€ inkl. Versand.
2 Tage später kam mein Ersatzteil auch schon an und am nächsten Tage wurde es auch gleich montiert.

Nun ist wieder für Standfestigkeit gesorgt und optisch ist es nun auch für das Auge wieder erträglicher.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Adé Ténéré

Nun ist sie weg.
Eigentlich wollte ich sie schon länger abgeben, aber irgendwie kam es bisher nicht dazu.
Im Herbst 2013 kam der Entschluss das erste Mal. Ich fuhr wegen Levi bei weitem nicht mehr so viel wie vorher, zumindest nicht unbedingt "genug" für zwei Motorräder. Also im nächsten Frühjahr eine neue HU machen und dann weg damit.
Danach kam es (wie halt so oft im Leben) anders und mit Genia nicht nur die neue Liebe, sondern auch eine Mitfahrerin in mein Leben. Führerschein hatte sie schon lange, aber keine Maschine. Das passte doch super!
Theoretisch ja, aber eben in der Praxis weniger, die Ténéré passte nicht, sie war ihr einfach zu groß. Daher wurde für Genia Ersatz beschafft und ich behielt die Ténéré trotzdem, weil eine Fahranfängerin (so kann man es wohl bei so ewiger Abstinenz nennen) in der Regel ja doch erst einmal etwas "sachlicher" unterwegs ist. Und die aus meiner Sicht eher "bummelige" Fahrweise macht mit der Hornet, die ja doch in ihren Genen durchweg sportlich ist, dann doch wenig Spaß.
Also weiter mit der Ténéré, als Begleitmaschine. Letzten Herbst machte ich sie dann dummerweise noch etwas kaputt, so dass sich ein weitere angedachter Verkauf zum Saisonende wieder erledigt hatte. Da musste ich ja doch erst etwas flicken.

Nun kam mir Anfang des Jahres dann die für 2016 angedachte Karpaten-Tour in den Sinn und das ich dafür noch das passende Mopped brauche. Mit der Suche wollte ich nun nicht zu lange abwarten, man findet ja nun auch nicht immer direkt was Passendes. Die Ténéré ist prima, mir persönlich vom Motor aber etwas zu schlapp.

So stieß ich dann auf eine interessante Super Ténéré, die ich nun seit einigen Wochen mein Eigen nenne. Daher wurde es nun wirklich mal Zeit, die 660er abzugeben.
Nachdem ich sie bis Anfang des Jahres repariert hatte (Verkleidung geklebt, neuer Lenker) inserierte ich sie nun. Kurz vorher demontierte ich noch Givi TopCase-Träger und den verbauten Kettenöler. Beides soll ja an den Nachfolger, das Givi-Teil ist auch schon montiert.

Tja, und gestern wurde sie dann abgeholt.
Von diesem Modell (3YF) gibt es prinzipiell genug Gebrauchtmaschinen, sie ist 21 Jahre alt, hat >40tkm auf dem Tacho und diverse optische Macken. Reich wird man daran nicht mehr. Ich inserierte erst einmal für 950€ VB und wollte eigentlich noch ganz gerne min. 800€ haben.
Nun sind es noch 700€ geworden.
Es gab auch einige weitere Angebote, die aber noch weiter unten lagen.
Nun hat sie ihr neues Zuhause in Remscheid, der Besitzer hat schon eine XTZ 660, die allerdings Ersatzteile (Gabel und Rahmen) benötigt. Er wird sie wohl erst mal wieder Anmelden wie sie ist und dann aus den beiden Maschine eine machen.

Mach es gut, 660er.

Freitag, 5. Juni 2015

Gepäckträger

An der neuen XTZ 750 gibt es nun noch ein paar Dinge zu erledigen.
Unter anderem wollte ich ganz gerne auf dem Gepäckträger hinter der Sitzbank wieder meinen TopCase-Träger (Givi Monolock) montieren. Bei der 660er war dort eine einfache Kunststoffplatte, durch die ich entsprechende Löcher bohrte, fertig.

Nun befindet sich dort eine verschließbare Klappe, da unter dem Deckel noch ein kleines Fach, u.a. für das Bordwerkzeug, befindet.
Zum einen ist die Klappe bei meiner Maschine nicht mehr original (die Kunststoffklappe wurde durch eine aus Riffelblech ersetzt) und zum anderen ist das Schloss auch nicht wirklich als ein solches zu bezeichnen. Es gibt keinen passenden Schlüssel, sondern lässt sich auch ganz ohne drehen, als mit quasi jedem Schlüssel/Schraubendreher, der klein genug für die Öffnung ist.
Es gibt beim Drehen auch keinen Anschlag, dieser Stift ist beliebig in jede Richtung zu drehen.
Ich hatte daher etwas Sorge, dass sich somit dieser Deckel während der Fahrt lösen könnte, also musste ein neues Schloss her.

Beim örtlichen Schließtechnikbedarf fand ich dann ein passendes Modell, es war allerdings noch etwas Feilarbeit nötig, bis es auch wirklich passen sollte.
Als nächstes musste ich die Grundplatte des TopCase-Trägers an diesem Deckel befestigen und genug Platz für das etwas aufbauende Schloss schaffen. Dazu kam wieder die Feile zum Einsatz, um das "Wabenmuster" etwas zu "erweitern".
Nachdem das Schloss seinen Platz gefunden hatte folgten noch die Bohrungen für die Befestigungen am Deckel. Der Prototyp war erst einmal fertig, es folgte als nächstes die Anprobe.
Zunächst konnte ich den Schlüssel nur minimal in die passende Schließrichtung drehen. Erst dachte ich, der Riegel wäre zu hoch oder mit seinem Versatzwinkel zu nah an der Metallstrebe, unter der es schließen soll. Das Problem war allerdings das eingelassene Fach, etwas vom Kunststoffrand war noch im Weg. Der Seitenschneider behob das Problem schnell und der Deckel alleine schloss nun ganz hervorragend.

    

Der Riegel des neuen Schlosses bleibt auch in seiner Position, wenn der Schlüssel abgezogen ist und kann sich nicht selber entriegeln.
Nachdem ich die Trägerplatte allerdings montiert hatte lies sich das Schloss nicht mehr drehen.
Nach der Demontage war der Grund schnell gefunden: Der neue Deckel ist leicht im Metallrahmen versenkt, die Trägerplatte aber ist größer und liegt auf dem Rahmen auf. Somit kann der Deckel bei dicht angeschraubter Trägerplatte nicht tief genug runter. Da war noch ein Abstandhalter nötig.
Dieser Umstand wurde am folgenden Tag durch 4 große Unterlegscheiben entschärft und schon passte alle wie gewollt und schloss auch richtig.

   

Der erste Teil der Gepäcklösung ist somit abgeschlossen, als nächstes folgt noch ein Kofferträgersystem. Auch bei dieser Sache bin ich einen Schritt weiter.
Für so eine alte Maschine ist das nicht mehr ganz so einfach. Gebrauchte Kofferträger sind einzeln nicht gerade häufig zu bekommen und neue Systeme sind inzwischen auch rar und teuer. Zudem gibt es das von mir gewünschte Givi-System gar nicht mehr im Handel.

Bei meiner Suche (auch im Forum) steiß ich dabei öfters auf einen von der Qualität sehr gelobten Anbieter aus Rumänien: Heavy Duties. Neben der Qualität sind vor allem auch die Preise dort ziemlich herausragend.
Nach einer Kontaktaufnahme stellte sich allerdings heraus, dass die Trägersysteme dort nur für die eigenen Koffer (für hochwertige Aluminiumkoffer auch sehr günstig!) ausgelegt sind und Adapterkits für Fremdsysteme nicht verfügbar sind. Die angefragten Versandkosten wurden mit 34€ angegeben. Da es aber für andere Trägersysteme (wie z.B. mein an der Hornet verwendetes QuickLock-System) aber durchaus solche Adapter gibt, entschloss ich mich, so ein Satz selbst an die Träger anzupassen.
Die unteren Halter sind leicht am Rohrrahmen zu befestigen und für die obere Schließeinrichtung finde ich schon eine Lösung, notfalls wird Ronnie da gerne etwas schweißen.
Zudem wollte ich die 750er auch gleich noch mit ordentlichen Sturzbügeln versehen, hatten diese doch bei meiner alten Ténéré wiederholt gute Arbeit geleistet. Außerdem sieht eine Reiseenduro damit auch erst richtig nach etwas Abenteuer aus! Auch da bietet Heavy Duties verschiedene Modelle an, hier entschied ich mich für die Crash Bars Soft.
So komme ich bei Kofferträger (87€, ohne TopCase-Halter), Sturzbügel (62€) und Versand (34€) auf 183€. Für das Geld hätte ich hier nicht einmal ansatzweise den Kofferträger bekommen!
Die Bestellung lief per Mail (englisch), der Kontakt war schnell und freundlich. Die Gesamtsumme wurde auf der Rechnung dann auch noch auf glatte 180€ abgerundet. Bezahlt habe ich per SEPA-Überweisung und schon am nächsten Tag war mein Paket unterwegs.
Zwei ausführliche bebilderte Anbauanleitungen bekam ich auch direkt per Mail.

Mit den Teilen geht es nun also demnächst weiter!

Montag, 1. Juni 2015

Neues Pferd im Stall

Schon etwas länger beschäftige ich mich ja mit dem Gedanken, mich von meiner alten Ténéré zu trennen. Sie hat mich treu begleitet, auch 2012 durch Schottland. Für weitere größere Touren ist sie mir vom Motor aber etwas zu schlapp.
Bisher hatte ich das allerdings noch etwas vor mir her geschoben, da ich zum einen nach meinem kleinen Crash die Maschine wieder aufbauen musste und zum anderen auch, um mit Genia vielleicht mal etwas gemeinsam zu fahren.
Da sie noch mit recht gemäßigtem Tempo unterwegs ist eignet sich dafür die Yamaha besser als die Hornet. Mit der macht ein flotteres Tempo doch deutlich mehr Spaß.

Nun, zu dieser Sache kam dann auch der Hintergrundgedanke an die Urlaubstour 2016, die uns ja in die Karpaten führen soll. Abseits der Hauptstraßen werden wir dort wohl auch Asphalt der 3. (oder gar 4.) Ordnung vorfinden. Also wird die Runde auch eher etwas für ein hochbeinigeres Mopped statt der Hornet. Die darf sich dieses Jahr ja (wieder) auf korsische Kurven freuen!
Da die Tour wohl eher wieder im Frühjahr (also Mai/Juni) stattfinden wird wollte ich mich mal so langsam nach einem Fahrzeug umsehen.
Anfang nächsten Jahres könnte auch schnell mal knapp werden und schwupp steht man ohne Maschine da oder muss dann etwas kaufen, was einen nicht zu 100% überzeugt, entweder im Material oder im Preis.

Nun, in Sachen Preis/Leistung war ich dann recht schnell beim großen Bruder meiner Yamaha gelandet, der XTZ 750 Super Ténéré. In ihrer Art und Weise der 660er recht ähnlich, allerdings mit 750er Zweizylindermotor, der im Vergleich satte 51kW/69PS leistet.
So stöberte ich etwas durch die Anzeigen, ich wollte nicht mehr als 2k€ bezahlen und in dieser Preisklasse ist eine gewisse Kilometerleistung üblich. der Motor der 750er genießt allerdings den Ruf nahezu unzerstörbar zu sein, daher kann ruhig etwas mehr auf dem Tacho stehen.
Bei den gefundenen Angeboten hieß das in der Regel: Über 80tkm, oft deutlich mehr.
Irgendwann stieß ich bei ebay-Kleinanzeigen auf eine Maschine für 1500€ in Steinfurt, eine optisch schon etwas mitgenommenes Modell mit etwa 65tkm, dafür aber technisch generalüberholt.
Ich nahm mal Kontakt auf und da ich an dem folgenden Wochenende eh schon mit Levi im Zoo in Münster weilen wollte, konnte man danach ja noch einen Abstecher machen.
Das passte dem Besitzer terminlich und so fuhren wir nach dem Tierparkbesuch dort vorbei.

Am Haus angekommen gefiel mir der erste Eindruck sofort: 4 Motorräder standen direkt in der Einfahrt. Michael, der Besitzer, schraubte gerade an einer BMW R1100 GS.
Die war übrigens die Nachfolgerin der ST, die er veräußern wollte.
Ja, optisch war die Yamaha wirklich kein Knaller. Der Motorblock hatte recht viel Patina angesetzt und der Tank wurde wirklich sehr lausig lackiert.

  

Michael hatte die Maschine letzten Herbst von einem Bekannten gekauft. Sie stand vorher 3 Jahre in der Ecke, 2 davon ungeschützt draußen. Eben deshalb wurde sie auch komplett überholt, es war einfach nötig. Alle Lager saßen fest, ebenso die Bremse und die Kette bestand nur noch aus Rost.
Michael ist KFZ-Meister und ein Freund von ihm Moppedschrauber, daher war die Maschine in kundigen Händen und wurde technisch neu aufgebaut: Vergaser mit Ultraschall gereinigt, neue Reifen, neue Lager, neue Kette, neue Bremsen. Nur optisch blieb der Zustand.

Michael war damit im Februar zu einer Wintertour in Österreich. Nächstes Jahr steht sowas wieder an, doch nun würde er das gerne mit einem Beiwagen machen. Dafür ist die BMW aber besser geeignet, es gibt wohl zahlreiche Anbausätze dafür, bei der ST wäre da viel Bastelei nötig gewesen, daher der Wechsel. Der Motor sprang sofort an und lief nach kurzer Zeit ohne Choke ruhig und sauber vor sich hin.
Die Maschine gefiel mir! Zumal ich ja durch Ronnies Bekannten einen Lackierer an der Hand habe, der diesen Tank wieder in schön verwandeln kann. Da die Benzinpumpe noch eine leichte Undichtigkeit hatte einigten wir uns auf 1400€ und ich fuhr schnell zur nächsten Bank, um eine Anzahlung zu leisten.
In zwei Wochen würde ich sie abholen und damit war Michael auch einverstanden.

Besagte zwei Wochen (Samstag, der 09.05.) später besorgte sich Ronnie von seinem Bekannten den Motorradanhänger und wir machten uns auf den Weg nach Steinfurt. Dort angekommen waren die restlichen geschäftlichen Sachen (Austausch Restbetrag gegen Papiere und Maschine) schnell erledigt und so verluden wir die ST auf den Anhänger, verzurrten alles gut und machten uns wieder auf den Heimweg.
Bei Ronnie angekommen wurde das gute Stück abgeladen und nach einer sehr kurzen Probefahrt (ohne Helm etc. einmal die Straße rauf und runter) in der Scheune zwischengeparkt.
Am kommenden Mittwoch (13.05.) hatte ich einen Termin (ohne geht seit letztem Jahr nichts mehr) bei der örtlichen Zulassungsstelle. Anmeldung ging schnell von Statten, mit der Erkenntnis, dass inzwischen auch Motorräder ohne ein "Wunschkennzeichen" mit satten 5 Zeichen nach der Stadt/Kreiskennung versorgt werden. Hmpf, war früher auch anders.
Nun gut, sollte  mich in diesem Fall nicht stören, dass ich damit trotz des neuen, kleineren Motorradnummernschildes bei 22cm Breite lande.

  

Der nächste Tag war Chr. Himmelfahrt und somit frei, also gleich mal den Bock abholen.
Genia brachte mich mit dem Wagen zu Ronnie und nachdem ich das Kennzeichen montiert hatte, konnte ich mich auf die erste Runde machen.
Die ST sprang wieder sehr flott an und lief nach wenigen Sekunden rund. Von der 660er kommend fühlt man sich im Sitz schnell heimisch, der Zweizylinder hat wie erwartet mehr Schub und der Rest fühlt sich recht ähnlich an. Die Federung war im direkten Vergleich etwas strammer, in flotteren Kurven bei kleinen Unebenheiten eiert die ST nicht ganz so sehr wie das Pony. Fein.

  

Auch mit der Standardscheibe kam ich auf Anhieb deutlich besser klar als bei der alten Maschine. Die Wind-Abrisskante liegt hier irgendwo am Helm und nicht genau an der Unterkante. So gilt es zwar gegen den Winddruck zu kämpfen, aber zumindest ohne wildes Getänzel des Helmes im Wind. Später testete ich zunächst noch, ob die Scheibenaufnahme bei der 750er identisch mit der 660er ist (natürlich nicht!) und in Folge dessen einen kleinen Scheibenaufsatz, den ich schon ewig in der Ecke liegen habe.
Und in der Tat, mit der aufgeschraubten Verlängerung war es noch etwas besser.
Dann tauschte ich noch flott die Serienspiegel gegen etwas schönere aus meinem Fundus.

In den nächsten Wochen habe ich noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen:
Der von der 660er abgebaute Kettenöler soll an die neue Maschine, zudem noch der Fahrradtacho, Navihalterung und bei der Stromversorgung (aktuell eine fette Steckdose am Lenker) werde ich mir auch noch etwas anderes überlegen.
Zudem soll auch der (Givi MonoLock-)TopCase-Träger wieder montiert werden, der passt recht gut trotz des Schlosses in der Trägerplatte (unter der sich ein kleiner Stauraum mit u.a. Bordwerkzeug befindet). Dieses funktioniert allerdings auch nicht mehr so richtig und wird daher wohl auch noch ersetzt, mal sehen.
Später werden dann noch richtige Kofferträger und auch Stürzbügel folgen.

Dazu wird es dann hier aber weitere Einträge geben.