Freitag, 2. September 2011

Tauchen!

Ich hatte ja schon immer eine Vorliebe für das Wasser und allem, was damit zu tun hat. Von klein auf liebte ich Tierbücher und das Meer mit den Fischen hat es mir dabei immer besonders angetan. So entwickelte sich z.B. auch meine Leidenschaft für Haie schon in der Kindheit.
Daher träumte ich auch schon immer vom Tauchen. Es blieb bisher allerdings nur maximal beim Schnorchel. In so einigen Urlauben hatte ich Flossen und Brille dabei um die küstennahen Abschnitte zu "erforschen". Nur wirklich zum Tauchen kam ich irgendwie nie. Es lag auch einfach daran, dass Tauchen ein (weiteres) Hobby ist, zu dem man in der Regel Urlaub (samt Reise) benötigt. Zumindest, wenn die eigenen Taucherei nicht in den heimischen Seen enden soll (was mich auch nur bedingt reizt). Da ich aber ewig lange Ski gefahren bin und seit dem Ende des Studiums wieder richtig auf's Motorrad gestiegen bin, wäre es schon ein 3. Hobby mit Urlaub.
Nun ergab es sich vor ein paar Jahren, dass ich das Skifahren dran gab. Zu häufig hatte ich schon Probleme mit meinen Knien und Skifahren macht sowas generell ja nicht besser. Es blieb das Motorradfahren und damit (mindestens) eine gesetzte Urlaubstour im Jahr. Die Sache mit dem Tauchen hatte ich inzwischen eigentlich vollkommen verdrängt. Bis neulich.
Dann kam nämlich Jessica plötzlich mit der Idee um die Ecke, dass sie wohl gerne tauchen würde.
Damit rannte sie natürlich offene Türen ein. Zumal das vorher eigentlich nie ein Thema war.
Egal! Wie bei Jessica so üblich, wenn sie für etwas Feuer & Flamme ist, musste natürlich gleich etwas passieren!
Da wir eh im November evtl. noch eine Urlaub Richtung Kanaren angedacht haben (die Umsetzung muss sich noch zeigen) kam schnell die Idee auf, dort vor Ort "den Tauchschein" (meist Open Water Diver - OWD genannt) zu machen. Da aber gar noch nicht klar war, ob wir selber mit dem "Kram" klarkommen stand zunächst der Besuch eines Schnupperkurses an, den alle Tauchschulen anbieten. Klar, sie wollen ja auch Kunden werben.
So gingen wir zu einer der örtlichen Schulen (Barakuda) und meldeten uns dazu an. Wir entschieden uns für ein VIP-Schnuppertauchen mit 1:1 Betreuung, dazu mussten wir noch eine medizinische Selbstauskunft geben. Will man später dann einen richtigen Kurs belegen, muss die gesundheitliche Verfassung dazu in einer Taucheignungsprüfung von einem Arzt belegt werden.
Ein paar Tage später war dann Termin, zunächst ging es zur Tauchschule um die nötige Ausrüstung für alle Teilnehmer einzusammeln: Die sog. ABC-Ausrüstung, dazu Füßlinge, das Jacket, Atemautomat und Sauerstoffflasche. Eine ganz schöne Schlepperei.
Jede/r bekam eine/n Tauchlehrer/in zur Seite und es konnte los gehen. Mit dem Kram fuhren wir dann alle zum Freibad nach Schröttinghausen, dort finden im Sommer auch die Pool-Tauchgänge statt.
Wir zogen sich um und dann mussten wir noch etwas warten, bis der normale Schwimmbetrieb beendet war. Dann endlich ging es ins Wasser! :-)
Die grundlegenden Sachen wurden erklärt und runter ging es. Naja... oder auch nicht.
Eigentlich braucht man ohne Neoprenanzug keine Gewichte, was angeblich auch bei mehr Körpermasse so bleibt. Aber so richtig untergehen wollte ich dann doch nicht. Also doch ein paar kleine Gewichte in die Taschen, schon ging es.
Die "Tauchhöhe", in der man sich unter Wasser befindet, wird mit der Tarierweste geregelt. Diese ist neben dem Atemregler und dem Ersatzteil (Oktopus) mit an der Flasche angeschlossen und kann variable mit Luft gefüllt werden. Für mehr Auftrieb Luft rein, für weniger Luft raus.
Mein Lehrer Jürgen beschränkt sich beim Schnuppertauchen eher auf den Spaß des Schülers (wir waren also sehr viel unter Wasser und drehten etliche Runden im Becken), während Jessica's Lehrer Joachim auch schon einiges an Theorie vermittelte.
Wie auch immer, uns hat es beiden sehr gut gefallen und wir hatten wirklich Spaß dabei!
Auffällig war zum Schluss vor allem, dass mir im Wasser deutlich schneller kalt wurde als sonst im Freibad. Beim Tauchen selber macht man ja gar  nicht so viel. Man muss nicht ständig strampeln, dass man unten bleibt und auch das rumrudern mit den Armen entfällt. Man bewegt halt nur leicht die Beine um mit den Flossen langsam für Vortrieb zu sorgen. Dabei bekam ich, ganz nebenbei, kurz vor Schluss noch einen feinen Krampf, so mit lang gestrecktem Bein (und vor allem Fuß!) rumrudern sind meine Wadenmuskel nicht gewohnt.
Egal, kenne ich schon. Habe ich durchaus öfters auch mal nachts im Bett.

Es stand dann auch recht schnell fest: Das ist was für uns, das wollen wir machen. :-)
Somit beschäftigten wir uns etwas mit den Kursen und den Zertifikaten (Brevets) der verschiedenen Tauchorganisationen. Davon gibt es nämlich eine ganze Reihe und jede hat da ihre eigenen Abstufungen. Im Endeffekt ist das aber auch egal, die für Hobby-Taucher relevanten Scheine (OWD bis ca.18m und Advanced bis etwa 30m) gibt es bei alle Organisationen und werden dort auch untereinander anerkannt, sie unterscheiden sich in erster Linie ab und zu im Namen. Bei spätere Kurse sind dann die Unterschiede größer bzw. die Vergleichbarkeit schwieriger.
Jede Schule hat halt seine Organisation bzw. bevorzugt bei mehrere eine bestimmte Ausbildung, im Endeffekt tut sich das alles nicht so viel.

Aktuell geht es bei uns nun um das Wann und Wo.
Den ursprüngliche Plan, den Schein im Urlaub zu machen, haben wir inzwischen wohl wieder (größtenteils) verworfen.
Es braucht dort einfach zu viel Zeit. Alleine wäre das noch egal, aber wir wollen ja zusammen mit Dani & Salen aus Schweden fahren. Das wäre wenig glücklich, wenn wir dann von der angepeilten einen Woche Urlaub 5 Tage lang mehrere Stunden mit Theorie und Praxis beschäftigt sind.
Es bleibt noch die Option, die Ausbildung zu splitten: Erst die Theorie und die Pool-Tauchgänge hier vor Ort, sich den Kram bescheinigen lassen und die Freiwassertauchgänge dann im Urlaub zu machen. Das kostet natürlich in der Summe dann etwas mehr.
Die Kosten sind gerade aktuell das andere Thema. Da wir Levi seit Mai zeitweise bei der Tagesmutter haben kam gestern auch noch die Eigenanteilberechnung ins Haus. Da das Amt für sowas immer etwas braucht, kommen konkret 5 Monate zusammen, macht mal eben 465€ Nachzahlung. :-(
Der Urlaub selber muss dann auch noch bezahlt werden, dazu standen für meinen "neuen" Wagen ein paar Wartungssachen an, das Finanzamt will KFZ-Steueren sehen und die Versicherung auch noch ihren Anteil haben.
Kurzum: Das wird mir gerade alles doch etwas knapp. Daher überlege ich gerade, ob ich den Kurs nicht auf den Anfang des nächsten Jahres schieben soll.... etwas eigenen Ausrüstung (konkret: Tauchermaske mit Sehstärke!) ist nebenbei auch nötig.
Bei dem Wo waren wir uns auch nicht so wirklich sicher, es blieben zum Schluss "unsere" Schnupper-Tauchschule und die Dive-Box im Rennen, die Preise (knapp 400€) tun sich da nix.
Allerdings tat sich gestern noch spontan eine neue Möglichkeit auf: Jessica's Flußpflegerin kennt eine Tauchlehrerin und die wurde auch gleich kontaktiert. Sie machte einen sehr netten Eindruck und hatte auf jeden Fall auch ein interessantes Angebot.

Was daraus dann wird - ich werde berichten!

(P.S.: Die Fotos sind frei verwendbare von Wikipedia) 

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