Donnerstag, 4. August 2011

Linus im Glück

Irgendwann musste es wohl passieren. :-(
Der Linus gehorcht ja durchaus gut akzeptabel. Wenn er aber einen anderen Hund sieht ist er aber kaum zu halten, bzw. nur mit strenger Zusprache in seiner direkten Nähe. Er will immer hin und Hallo sagen. Zum Glück ist er ja sehr umgänglich und kann (von seiner Seite aus) sehr gut mit allen anderen Artgenossen.
Bei diesen Begeisterungsstürmen kam es schon ab und an mal vor, dass er unseren Garten unter dem Zaun durch verlassen hat, um einen Vierbeiner auf der anderen Straßenseite zu begrüßen.
Letzte Sonntag Abend (31.07.) wollte ich noch den lädierten Lack am Tank der Ténéré etwas mit feinem Schleifpapier vorbehandeln. Bei den letzten Schrauberaktionen hatte ich Linus extra nicht mit raus genommen, weil ich eben bei der Arbeit nicht auf ihn achten kann. An der Garage ging es dabei aber eher um Fußgänger, die er hin und wieder auch etwas stürmisch begrüßt (und diese das nicht unbedingt immer witzig finden).
Dieses mal also nur etwas Schleifarbeiten, dann kann er ja ruhig mitkommen. Ich machte mich also am Lack zu schaffen und Linus legte/wälzte sich auf dem Rasen herum.
Irgendwann vernahm ich dann ein "Pock"-Geräusch, dachte mir dabei aber nichts... erst als ich dann Stimmen hörte, wessen Hund das denn ist und wo der her kam wurde ich hellhörig.
Flott ging ich um's Haus und sah dort einen grünen Seat Ibiza und eine Frau mit Hund (!) stehen. Schlagartig war mir klar, was passiert sein musste... :-(
Die Fahrerin zeigt sofort, dass Linus abgehauen sei und da hörte ich auch schon unseren Nachbarin Alexa rufen. Sie hatte die Kollision gesehen, bzw. wie Linus mit eine Art Salto auf den Acker flog.
Panisch war er dann zu unserer Küchen-Terrassentür gelaufen und schaute bedröppelt aus der Wäsche. Sofort schauten wir ihn uns an, ich ließ ihn ein paar Schritte gehen.... das schien auf jeden Fall ohne Humpeln etc. zu funktionieren.
Da die Tür von innen verschlossen war lief ich schnell um's Haus, Jessica Bescheid geben. Die telefonierte gerade mit ihrer Mutter, als ich sie aufschreckte.
Während Alexa und Jessica Linus ins Haus ließen kümmerte ich mich um die Autofahrerin. Die arme Frau war auch ganz aufgelöst, weil sie selber eine Katze hat. Ich sagte ihr zunächst, dass wohl soweit auf den ersten Blick nichts Schlimmes passiert sei. Dann begutachteten wir den Wagen, an dem war aber wohl kein Schaden entstanden. Zum Glück fuhr sie stadtauswärts, war also noch recht langsam als sie Linus erwischte....
Wieder in der Wohnung war inzwischen auch unseren andere Nachbarin Maria da, die Arnica Globulis mitgebracht hatte.
Ich rief unseren Tierarzt an, wo erwartungsmäßig nur dessen Anrufbeantworter zu erreichen war, leider nur mit Hinweise zur Sprechstunde. Zur Tierklinik wollten wir nicht gerade unbedingt, die schienen bisher oft auf Geschäfte aus zu sein (bei unserem letzten Besuch dort wurde dem Linus eine Augen-OP nahegelegt!).
Im Westen nahe des Siegfriedplatzes gibt es einen weiteren Tierarzt, der auf seinem AB auch eine Notfallnummer angegeben hatte. Dr. Koß war auch sofort zu erreichen und in einer halben Stunde sollten wir zur Praxis kommen, dann wäre er auch dort.
Derweil trösteten wir den verstörten Linus und begutachteten seine Wunden. Er hatte vor allem auf der rechten Seite einige blutige Macken. Dann ging ich mit ihm raus zum Wagen. Selber reinspringen wollte er aber nicht (Vorderbeine waren zumindest schon an der Kofferraumklappe), so habe ich ihn vorsichtig reingetragen.
Jessica fuhr los und für mich begann die Wartezeit. Levi lag ja im Bett und schlief....
Nach rund einer dreiviertel Stunde kam sie dann (mit Linus!) zurück: Der Arzt hatte ihn, nachdem Knochenbrüche nicht festzustellen waren, noch ausgiebig mit Ultraschall untersucht. Zum Glück ebenfalls mit negativem Befund, innere Verletzungen schienen auch nicht vorzuliegen. Er bekam dann noch 2 Spritzen und etwas Wundcreme mit, um die äußerlichen Stellen zu behandeln. Wir sollten nur darauf achten, dass er Wasser lassen kann.
Er fuhr den Rückweg dann im Fußraum des Beifahrersitzes, da Jessica ihn (rund 36kg) alleine nicht in den Kofferraum bekam.
Den Rest des Abends lag er eingeschüchtert an verschiedenen Stellen auf dem Teppich oder seinem Fellring, so richtig bequem schien es nie zu sein. Kein Wunder....
Später Abends kam er dann aber noch von selber ins Schlafzimmer. :-)
Am nächsten Morgen war seine Blase auch voll genug, so klappte es auch mit dem Pinklen und am Abend war dann auch noch das große Geschäft dran. Auch das war nötig! Er war auch nicht mehr ganz so verschrocken wie noch am Vorabend. ;-)
Alles in allem scheint er also richtig Dusel gehabt zu haben, faktisch hat er bis auf Prellungen und Schrammen nichts abbekommen, das hätte auch ganz anders ausgehen können!

Bisher hat er solche Sachen wie Autos ja nie als Gefahr wahrgenommen, vielleicht ändert sich das ja jetzt.

2 Kommentare:

  1. Homoeopathie ist keine Medizin sondern unterlassene Hilfeleistung...

    trotzdem alles gute fuer Linus ;)

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  2. Wir waren ja natürlich mit ihm beim Arzt!


    Allerdings kann man so manchen "Zauberkügelchen" eine gewisse Wirkung nicht absprechen! Mögen sich Menschen noch viel Einbilden, ist das bei Tieren ja nun anders.
    Ob das nun unbedingt bei Arnica und Schwellungen/Prellungen der Fall ist, kann ich persönlich nicht beurteilen. Unsere Nachbarin und auch meine Schwester schwört drauf.

    Linus ist z.B. extrem "Knallempfindlich", ist also sehr ängstlich bei Gewittern und Knallerei. Seit 2 Jahren bekommt er vor Silvester Globulis und die helfen ihm definitiv....

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