Dienstag, 28. Juni 2011

Pfingsttour 2011

Das kam für mich doch recht spontan und ungeplant.
Ich war in den letzten Jahren ja häufiger auf einer Frühjahrstour unterwegs. Durchaus auch mal zu Pfingsten, häufiger allerdings zu den verlängerten Wochenenden an Fronleichnam oder Himmelfahrt.
Daniel (mit ihm war ich auch schon zweimal zu eben so einer Tour unterwegs) hatte da etwas geplant, ich hatte allerdings schon frühzeitig abgesagt. Er wollte mit einigen Leutchen wieder an die Lahn fahren, wo ich mit ihm zusammen schon 2008 war. Hat uns damals sehr gut gefallen.
Ich war ja neulich erst im Motorrad-Urlaub, dann steht im August jeden Jahres an einem verlängertem Wochenende das große Hornet-Treffen in Witzenhausen, daher ist dann noch eine weitere Tour schlecht drin. Zumal Jessica immer Freitags abends arbeitet und sich entsprechend frei nehmen müsste.
Nun ja, ist so und auch OK. Ich war zudem halt davon ausgegenagen, dass die besagt Tour wieder über einem dieser Brückentage stattfindet.
Ungefähr eine Woche vor Pfingsten erfuhr ich dann via Facebook, dass die illustre Reisegruppe eben über diesen Feiertag fährt, sprich: Auch erst am Samstag morgen los! Somit steht dem Unterfangen bei mir auch kein "belegter" Freitag im Weg. Jessica gab dann auch zu meiner Überraschung schnell grünes Licht, somit konnte ich auch mit! Kollege Sebastian war auch sofort Feuer & Flamme und konnte ebenfalls noch im Team einsteigen.
Da ich ja eh noch die Mängelkarte wegen des abgefahrenen Reifens aus dem Urlaub hatte, wurden auch rasch die beiden Gummis gewechselt. Der vordere Reifen war auch fertig und dafür hatte ich noch den nagelneuen Pneu im Keller liegen, hinten kam der "alte" Reifen wieder auf die Felge, den ich vor dem Urlaub gewechselt hatte. Für rund 2000km sollte der noch gut sein. Frisch besohlt stand die Hornet dann noch einige Tage im Regenwetter bis es los gehen konnte.

Hier jetzt zunächst die Fotos der Tour in der Slideshow:



Samstag, der 11. 06.

Sebastian kam morgens bei mir vorbei, ich hatte mein Gepäck schon aufgeladen und somit konnten wir starten!
Wir fuhren zunächst Richtung City, ich musste noch Tanken. Also 3km geradeaus, dann einmal kurz rechts abbiegen (warten wegen eines Fußgängers) und dann schwungvoll in die Linkskurve der abknickenden Vorfahrt.
Gerade als ich mich in die Kurve legte, dachte ich noch so: "Uh... Du hast den nagelneuen Vorderreifen vergessen, sei mal besser etwas vorsichtig....!" Genau in dem Augenblick ging der Reifen auch schon weg. :-(
Ich schlug auf dem linken Unterarm auf und rutschte dann einige Meter über den Asphalt Richtung Bordsteinkante. Genau dort war dann meine Hornet auch zu Liegen gekommen. Also aufgestanden und ab zum Bock. Sebastian hatte inzwischen seine Maschine auch schon abgestellt und so richteten wir zusammen meine Hobel auf. Direkt ins Auge fiel der abgebrochenen Blinkerspiegel und der an der Sollbruchstelle zerlegt Kupplungshebel. Am Heck war eine kleine Lackstelle etwas abgeschabt und das Sturzpad war einige mm dünner. Zudem kleine Kratzer am Lichtmaschinendeckel und am linken Lenkerende. Ansonsten nix, vor allem der Tank war noch OK! Die aufgeschnallte Gepäckrolle hat da auch wohl gute Dienste geleistet.
Mein Unterarm schmerzte zwar etwas, aber zumindest konnte ich alles gut bewegen.
OK, kurz sammeln. Ich brauchte einen neuen Spiegel, der Kupplungshebel war zwar nun ein Stück kürzer, aber das war alles noch im Rahmen. Sebastian bot sich gleich an, einen Ersatzspiegel zu holen, er hatte noch die Originalteile im Keller. Bei der Aufregung hatte ich ganz vergessen, dass ich auch noch so einige Spiegel im Keller habe.
Naja, egal. Wir verabredeten uns an einer Tankstelle, weil es ja Quatsch ist, wenn wir beide hin- und hergondeln.
Ich also dann getankt und mit dem Bordwerkzeug den kaputten Spiegelrest entsorgt. Praktischerweise war fast gegenüber der Tankstelle eine Apotheke, so besorgte ich mir noch etwas "Beulencreme" für meinen Arm.
Kurz darauf kam mein Spiegellieferant, leider fehlte daran aber wohl die Kontermutter, eingeschraubt stand der Spiegel nach innen. Egal, das Problem sollte dann später gelöst werden. Schnell dem Daniel noch eine Nachricht geschrieben, dass wir wohl etwas später am Treffpunkt ankommen und los.
Zunächst sollte es über die A33 bis ins Sauerland gehen, damit sich unsere Gruppen (die anderen kamen aus dem Ruhrgebiet) in Fleckenberg können. Dort kreuzten sich unseren Routen.
Sebastian fuhr auf der BAB vorweg, da Autobahn ohne linken Spiegel schlecht zu fahren ist.
Wir kamen einigermaßen gut durch und waren rund 30min später am Treffpunkt. Allerdings waren die anderen auch nicht da. Somit konnte ich mich noch einmal dem Spiegel widmen, mit dünner Pappe (von der Creme-Verpackung) und meinem Taschenmesser bastelte ich eine kleine "Unterlegscheibe", so dass der Spiegel beim Festschrauben nun auch nach außen zeigte und seiner Bestimmung nachkommen konnte.
Kurz darauf kam die andere Reisegruppe, bestehend aus Daniel, Helen, Christoph, Stefan und Astrid, auch an.
War natürlich erst einmal großes Hallo angesagt und die Sturzgeschichte durfte natürlich auch nicht fehlen. Gerade als "alter Hase", der schon wer weiß wieviel Reifensätze eingefahren hat. Wenn man sich schon zum Obst macht, dann auch richtig!
Nach dem Bericht konnte es dann auch endlich weiter gehen. Später machten wir dann noch einen Stop zum Essen, bevor wir am späten nachmittag am Campingplatz in Nassau ankamen.
Rasch wurden die Zelte aufgebaut, Astrid musste ihrs dann noch 2mal umstellen, weil so eine Oldtimer-Truppe eine große Fläche gemietet hatte und sich Platzwart und Mieter nicht so ganz einig waren, welcher Bereich nun reserviert war.
Aber auch das Problem wurde gelöst, als letztes stand noch die Frage nach den Getränken im Raum. Wir wollten ggf. noch Nachschub aus einem örtlichen Supermarkt holen, aber im Restaurant erfuhren wir, dass wir auch am Campingplatz Bierkisten erwerben können. Um das anstehende Ankommbier nicht weiter herauszuzögern wurde direkt geordert, die Wahl zwischen Pils und Kölsch fiel auf eine "kleine" Kiste (20x0,33l) Bitburger. Da der Platzwart für dieses Gebinde nur 13€ (Pfand wurde gleich weggelassen) verlangte, war die Sache mit em Supermarkteinkauf auch gegessen...! :-)
Die Kiste war schnell geleert und so ging es später auf die überdachte Terrasse des Platzrestaurantes, wo feine Pizza für kleines Geld serviert wurde. Danach hatte ich die nötige Bettschwere erreicht und legte mich, einige blieben noch in der Kneipe und fanden noch "neue Freunde". Eine 3er Chopperfahrergruppe aus Aachen, die allerdings mehr zum Trinken als zum Fahren vor Ort waren. Naja, Chopper sind ja generell eher weniger zum Fahren da. ;-)

Hier noch die Route der Anreise (rund 285km):



Sonntag, der 12.06.

Die große Rundfahrt stand an. Als ich mit Daniel zuletzt hier war, hatten wir einen Tag mehr und somit 2 Fahrtage, die wir damals in eine Rheinrunde und eine Taunusrunde unterteilten. Ich habe im Vorfeld dieses beiden Etappen etwas kombiniert, so dass wir von allem etwas sehen sollten.
Zunächst gingen wir allerdings zu einem Kiosk an der Hauptstraße, dort war Frühstücken angesagt. Da es uns dort gut gefiel (draussen unter Sonnenschirmen), sollte das Frühstück am Folgetag auch dort stattfinden.
Nach der Stärkung ging es zurück zu den Zelten, dann schlüpften wir in die Klamotten und fuhren los.
Die Runde sollte uns zunächst in einer Schleife zum Rhein bringen, dort mit der Fähre rüber nach Boppard, um dann in den Hunsrück zu fahren und auf der anderen Seite der Mosel einen Besuch abzustatten.

 

Von der Mosel wieder zurück in den Hunsrück fuhren wir mehrmals wieder runter zum Rhein, um direkt die nächste Straße wieder in Serpentinen in die Höhe zu kommen. Dieses Spiel setzten wir bis Niederheimbach fort, von wo uns die nächste Fähre wieder auf die anderen Rheinseite, nach Lorch, brachte. Dort gabe es zunächst leichte Wirrungen, da die Ortsdurchfahrt gesperrt war, die Umleitung vom Fähranleger aus aber natürlich nicht zu sehen war. Also erst einmal eine kurze Pause einlegen und sich über die wundervolle Landschaft (und tolle Strecken!) austauschen.


Weiter ging es dann in und durch den Taunus, bevor wir bei der letzten Pause noch etwas "Mopped wechsel Dich" spielen konnten. Ich hatte Astrid vorher schon angestichelt, dass ich endlich doch auch mal ihr "Stürmchen" fahren wollte. So kam Ich nun endlich auch dazu und konnte den Eindruck der Ähnlichkeit der Leistungs- und Drehmomentkurven zu meiner 9er Hornet bestätigen. Die Motoren fahren sich in ihrer Kraftentfaltung recht ähnlich, wobei der V2 natürlich viel schöner klingt!
Vor lauter "Erfahrung" habe ich allerdings gar nicht so genau auf den Weg geachtet und habe nur mit etwas Glück zurück zum Treffpunkt gefunden. Weil Karte (und auch Handy!) hatte ich nicht dabei....
Alle warteten schon, aber meine Ankunft konnte Befürchtungen über einen weiteren Sturz zerstreuen. So ging es dann relativ bald zurück zum Campingplatz. Dort hieß es erst einmal wieder etwas Bierchen besorgen. Das Pils war nun schon ausgegange, so musste dieses mal halt eine Kiste Kölsch herhalten. Auch die große Kiste (20x0,5l) war mit 16€ sehr fair gehandelt.
Später gingen wir dann noch in die Stadt, nahe unseres Frühstückskiosk hatten wir ein nettes Restaurant mit Außenbereich gesehen. Wir machten es uns gemütlich und bestellten, während der Wartezeit tauchte dann wieder einer der vorabendlichen "Freunde" auf, der noch ein paar Erlebnisse aus dem Hut zauberte.
Essen war lecker, später am Campingplatzt gab es dann noch ein paar Bier und schon war auch dieser Tag zu Ende.

Die Tagestour (etwa 300km)



Montag, der 13.06.

Schon war unser Abreisetag gekommen. Passend dazu auch das schlechte Wetter. Direkt morgens gab es schon einmal einen leichten Schauer und beim Abbauen der Zelte regnete es auch ganz leicht. War allerdings noch nicht so schlimm. Wir packten also zusammen und bezahlten (güntsig war es, 16€ pro Person?), dann fuhren wir direkt zum Kiosk um zu frühstücken. Nach der Stärkung zogen wir dann alle unsere Regensachen an und machten uns auf den Weg. Später trocknete es zusehends ab, so dass wir auch aus den Klamotten konnten. Eine zweite Pause legten wir dann am Bigge-Grill ein, einem bekannten Bikertreff. Dort verabschiedeten wir uns alle, denn kurz darauf trennten sich unsere Wege. Sebastian und ich fuhren noch ein paar nette Strecken im Sauerland ab und später überland weiter bis zurück nach Bielefeld.

Die Rückfahrstrecke (knapp 310km)


Es war kein wirklich langer Ausflug, aber trotzdem hat es Riesenspaß gemacht. Das Zielgebiet gefiel allen ganz hervorragend und einige planten schon die nächste Tour dorthin.

Auch ich komme immer wieder gerne ins Lahntal.

8 Kommentare:

  1. Schöner Bericht. Gut das der Sturz doch so glimpflich abgelaufen ist.
    Und durch meine Heimat seid ihr ja auch gekommen. Schmallenberg ist nicht weit von hier! :-)

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  2. He, he...da kommen Erinnerung hoch ;-) Und Du bist endlich mal ein "anständiges Mopped" gefahren ;-) Und zum Treffen nimmste bitte die Heckhöherlegung raus, damit ich Deine auch mal fahren kann ;-)

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  3. @Astrid: So auf die Schnelle geht das leider nicht.
    Da musste wohl Deine HighHeels einpacken! ;-)

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  4. @Marc: In der Tat.
    Aber wenn man sich schon aus einem so dämlichen Grund hinlegt müssen ja auch nicht noch die Knochen kaputt gehen. ^^

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  5. Schöner Bericht, wie immer!
    Nix anderes von dir erwartet. :-)
    Falls ihr wieder mal dort aufschlagt, könnt ihr ja Bescheid geben, würde dann gerne mal vorbei schauen!

    Gruß De Maddin

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  6. @Maddin:
    Ich hatte sogar einige Tage vorher noch dran gedacht, nur dieses leider später wieder vergessen.

    Zudem hatte ich Dich gedanklich etwas weiter Main-Aufwärts "verankert". Mein Fehler....

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  7. TOP..... Klasse Bericht..... Aber du Hast den Insider Morgen-Toilette nicht genau beschieben ;-)

    Gruss HornetDream

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