Donnerstag, 10. Februar 2011

Die Rückkehr der Ténéré - Teil 1

Ach ja, mir fällt auf, dass ich von dieser "Baustelle" noch gar nichts berichtet hatte. Gut, war anfangs auch noch nicht wirklich abzusehen. Aber: Dann hole ich das erst einmal nach.
Also: Mein Pony wollte letztes Jahr im Herbst nicht mehr so recht. Erst hatte sich das Anlasser-Relais verabschiedet und nur wenige Wochen später der Anlasser selber. Ein Zusammenhang?

Naja, ein Lager hat sich wohl aufgelöst. Anfangs kreischte der Starter nur ab und an, drehte aber zumindest den Motor noch. Nach langer Standzeit ist die Yamsel eh immer etwas unwillig beim Starten, also hat die Batterie irgendwann aufgegeben. Kein Auto zum Überbrücken da, somit zunächst weiter herumstehen....
Irgendwann dann also der nächste Versuch: Anlasser kreischte häufiger und anspringen wollte der Bock auch nicht. Die Ténéré hat den Ruf, einen sehr "luftigen" Vergaser zu besitzen, der Sprit also recht schnell seine Zündwilligkeit einbüßt. Das machte die Sache auch nicht leichter und erklärte wohl auch, warum der Motor nach wie vor nicht wollte. Inzwischen stellte der Anlasser auch teilweise das Mitnehmen des Motors ein.
Also erstmal dort den Deckel abnehmen.... Anlasser alleine drehte noch und machte auch keinen Krach. Somit mal die Zahnräderverbindung zum Motor überprüfen. Auch alles OK. Gut, so komme ich nicht weiter. :-(
Nach kurzer Rücksprache (danke Ronnie) und etwas Gelese im Netz habe ich dann die Erkenntnis gewonnen, dass so ein Anlasser beim Drehen auch noch "ausrücken" muss. Macht Sinn, sonst würde er ja ständig mitlaufen. Und da liegt wohl der Hund begraben. Das tut er nun nicht mehr bzw. wenn, dann tut es schon beim Zuhören weh...

Also hieß es dann, einen Ersatz zu finden oder aber das Teil reparieren zu lassen. Ronnie kennt da eine "Anlassergott" in Melle. Ich also die Daten rausgesucht um kurz später festzustellen, dass quasi alle gängigen (japanischen) Moppeds den mehr oder minder gleichen Anlasser (Mitsuba SM13) haben, die nur für jedes Modell leicht abgewandelt sind.
Somit konnte der Anlassermann noch nichts genaueres sagen, also ausbauen und schauen lassen.
Ein kurzer Blick auf das Corpus Delicti lässt erahnen, dass man dieses Teil nur nach hinten heraus nehmen kann (bzw. da es quer verbaut ist zur rechten Seite). Da ist natürlich sinnigerweise der Krümmer im Weg - Enduro Hurra!
Da ich eh nur bedingt Zeit zum Schrauben habe, wollte ich die ganze Bastelei nicht auch noch zweimal machen.
Somit habe ich mir für 70€ einen gebrauchten Starter (Spendermaschine hatte 19tkm Laufeistung) über Bike-Teile besorgt. Danach lag der ganze Kram wieder einige Wochen herum, die Sache mit der Zeit, dann wahlweise auch Dunkelheit und/oder Kälte (war ja nun Winter).

Aber jetzt endlich war es soweit: Die "Operation" sollte beginnen!
Also gleich mal an die rechte Seite, um die entsprechenden Teile der Auspuffanlage zu demontieren. Da die alte XTZ 660 leider kein Edelstahlkrümmer hat und der Ofen nun auch schon gute 17 Jahre alt ist, war der ganze Kram entsprechend vermodert. Der Innen-Sechskant der Anschlussschrauben am Motorblock befand sich in entsprechendem Zustand. Nix zu machen.... Wieso ich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht gepeilt habe, dass ich auch einfach mit einer passenden Nuss außen auf die Schraube komme weiß ich auch nicht mehr. :-/
So kam ich also nicht weiter. Die nächste Idee war, den Anlasser vielleicht nach oben heraus zu fummeln. Da ich eh den ollen Sprit aus dem Vergaser lassen und noch die Zündkerze wechseln wollte, musste ich eh den Tank runternehmen. Das war ja nun auch wieder etwas aufwändiger als bei der Hornet (eine Schraube unter der Sitzbank). Erstmal die Kühler-Seitenverkleidung ab. Ah, geht so einfach nicht, da die Sturzbügel im Weg sind.  Also die auch noch lösen. Dann die Frontverkleidung abschrauben und die Befestigungsschrauben auf der Innenseite der Verkleidung am Hilfsrahmen. Zu guter letzten noch 2 Schrauben unter der Sitzbank (die hier auch festgeschraubt ist). Irgendwann waren dann wirklich alle Schrauben gelöst und tatsächlich gibt es nur einen einzigen Schlauch am Benzinhahn. Das einzig Gute bisher. Ein weiterer Schlauch verbindet nahe der Sitzbank noch die beiden Tankhälften untereinander, die seitlichen "Taschen" des Tanks hängen schon ziemlich über dem Zentralrahmen herunter, so dass der Sprit sich gleichmäßif auf die Tankseiten verteilt.
Und was geht eben genau über diesen kleinen Verbindungsschlauch??? Die dünne Version vom Kettenöler! Das war mir beim Einbau nicht aufgefallen....!
Also diesen auch noch vom Dosierstück lösen. Doch dann endlich hatte ich das Spritfass in der Hand.
Als erstes musste ich jedoch feststellen, dass ich auch von hier nicht den Anlasser herausfrickeln kann. Zumindest nicht ohne den ganzen Vergaserapparat zu demontieren. Nun gut, dann wechsel ich halt die Zündkerze und das ging sogar ziemlich problemlos mit dem passenden Schlüssel aus dem Bordwerkzeug. Der alte Sprit aus dem Vergaser war auch recht schnell draussen, obwohl es mehr war als ich dachte, zudem war die Madenschraube zum Ablassen auch in einem schlechten Zustand. Sowas sollte ich nicht zu häufig machen, sonst ist da auch noch Ersatz fällig....

Jetzt endlich hatte ich das auch mit den Krümmerschrauben und der passenden Nuss geschnallt.... und schon lösten sich diese Schrauben auch recht einfach. Nun noch die beiden Schellen am Rohr lösen und schon sollte das vordere Krümmerstück irgendwie heraus zu lösen sein.
Ja denkste.... die Schellen konnte ich zwar öffnen, aber vom Gammelrohr selber wollten sie sich nicht lösen. Da das ganze Gebilde bisher doch recht wenig Spiel hat, half bisher auch das Rütteln und Schütteln nicht, um die Verbindung an der entscheidenden Muffe (auf dem Bild mit einem roten Pfeil markiert) zu trennen.
Also wieder Ratlosigkeit. Zudem wurde es nun auch langsam dunkel, also packte ich erst einmal zusammen. Heute ging Nichts mehr, also den Bock und die demontierten Sachen erst mal wieder in die Garage geschoben/gelegt.
Später fiel mir noch ein, dass das andere Ende von der besagten Schelle direkt zum Endschalldämpfer geht. Ich glaube, den werde ich das nächste mal auch noch demontieren. Vielleicht bekomme ich dieses Stück ja besser aus der Schelle (bzw. die dortige Verbindung). Zumindest kann man das Rohr dort besser packen und evtl. auch so besser bewegen. Ich werde es sehen.

Das und weiteres gibt es dann - irgendwann - in "Die Rückkehr der Ténéré - Teil 2"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen