Dienstag, 31. Juli 2012

Ein Tablet, ein Tablet!

Jetzt habe ich also auch so ein Teil. Wollte ich doch gar nicht.
Naja, oder besser: Brauche ich doch gar nicht. Aber wer "braucht" sowas auch schon unbedingt?
Den ersten wirklichen kontakt mit einem Tabelt hatte ich, wen wundert's, mit dem iPad eines Freundes. Die anfängliche Skepsis gegenüber diesem großen iPhone ohne Telefonfunktion wich aber schnell der Erkenntnis, dass es schon seinen praktischen Nutzen hat, gerade wenn man mal schnell unterwegs etwas zeigen will usw.
Besagter Freund war damit auch viel unterwegs und sparte sich somit ein deutlich schweres Notebook.
Wie so oft war vor allem Jessica schnell angesteckt und schon hatten sie ein damals nagelneues iPad2 geordert. Nach der anfänglichen Begeisterung folgte dann aber doch eher die Ernüchterung. Auf dem heimischen Sofa war das Netbook dann doch irgendwie praktischer und so wurde das schöne iPad nach wenigen Wochen wieder (verlustfrei) verkauft.
Für mich damals auch die Erkenntnis, dass ich sowas nicht brauche bzw. das Notebook nicht wirklich ersetzt wird. Zumal mich persönlich (heute nach wie vor) die Abgeschlossenheit von iOS-Geräten stört. Von sowas wie Konkurrenz konnte damals zudem auch nicht gesprochen werden (ist ja je nach Einsatzgebiet heute stellenweise unverändert): Günstige Android-Geräte waren meist klein (unter etwa 10" finde ich persönlich zu klein) und technisch schlecht, liefen dazu unter einem 2.x-System, welches ein reines SmartPhone-System ist/war. Die hochwertigeren Geräte (mit der Android-"Zwischenversion" 3.x) hingegen lagen preislich auf ähnlichem Niveau wie da iPad, ohne an dessen Qualität heran zu kommen. Kurzum: Das Thema war für mich eigentlich nicht interessant.

Dann waren wir irgendwann bei Freunden zu Besuch und auf der Toilette lag eine SFT aus (Klolektüre), in der es um aktuelle und günstige Android 4.0-Tablets ging. Nur ein kurzer Bericht in dem das günstigste Gerät Testsieger wurde. Ein Modell von Archos, genauer gesagt das G9 101 Turbo. Dieser französische Billighersteller bedient eigentlich von Anfang an das Low Budget-Segment, eben meist mit tablet-untauglichen Betriebsystem-Versionen wie oben beschrieben. Dieses Gerät schnitt nun (für mich überraschend) ziemlich gut ab. Dualcore-CPU, 10,1" Display mit 1280x800 Pixeln, dazu mit dem aktuellen Android 4.0. Dazu bot dieses Gerät ein weiteres Leckerli: USB-Host Funktion! Das bedeutet, dass an dem USB-Anschluss externe Geräte wie Digitalkameras, Datenträger usw. erkannt und genutzt werden können! Und das alles zu einem angegebenen Straßenpreis von 270€. Jetzt wurde ich wirklich neugierig....
Am nächsten Tag laß ich dann diverse Tests und auch im entsprechedem Unterforum von Android-Hilfe etwas herum, das Teil scheint wirklich nicht schlecht zu sein. Ich entschied mich für das 8GB-Modell ohne UMTS. Will man das nutzen, benötigt man einen USB-Stick, der sich nahtlos ins Gerät einbinden lässt und zudem für einen normalen PC/Notebook auch noch nutzbar ist. Ich benötige diese Funktion nicht, wenn ich unterwegs auf dem Teil das Gerät nutzen will werde ich das über mein SmartPhone per Tethering machen. Den günstigsten Preis fand ich dann zudem mit 244€ bei Amazon, da dort die Rückgabe von erworbenen Artikel zudem auch kein Problem ist bestellte ich.

Was soll ich sagen, ich habe es immer noch. :-)
Bin wirklich durchaus angetan von dem kleinen Teil. Es gab inzwischen schon mehrere kleine Updates, da Archos die Android-Oberfläche nicht sonderlich umbaut. Das finde ich persönlich sehr gut, das System ist inzwischen auch "von der Stange" so gut, dass übergestülpte Oberflächen, wie viele Hersteller sie anbieten, gar nicht mehr nötig sind.
Das USB-Hosting funktioniert mit allen getesteten Geräten prima und im System ist schon ein Dateibrowser enthalten, der zudem in der Lage ist auf Netzwerkverbindungen zuzugreifen. Feine Sache!
Natürlich hat das Teil auch seine Schwächen, wäre bei dem Preis auch komisch.
Die Oberfläche ist bei weitem nicht so "smooth" wie z.B. bei meinem HTC, obwohl das Tablet eigentlich die leistungsfähigere Hardware verfügt. Hier gibt sich der "Billighersteller" wohl einfach nicht so viel Mühe bei der Treiberanpassung wie die Premiummarke HTC. Dann könnte das Display noch etwas heller sein. In Innenräumen ist das natürlich kein Thema, aber draußen in der Sonne ist der Spaß vorbei, zudem fehlt eine automatische Helligkeitsanpassung und es spiegelt stark.
Das Gehäuse ist natürlich auch aus Plastik und sicherlich nicht von der hochwertigsten Sorte, tief fallen sollte das Teil folglich besser nicht.
Dann ist die Anbindung der MicroSD-Karte etwas seltsam. Von meinen bisherige SmartPhones war ich das so gewöhnt, dass installierte Apps bei Bedarf eben auch auf die Karte zum Speichern von Nutzdaten zugreifen können. Sowas ist vor allem für Navis oder Kartenapps interessant, bei denen man sich die Daten für die Offine-Nutzung herunterladen kann. Dabei kommen ja schnell einige GB zusammen. Genau das funktioniert so beim Archos leider nicht. Warum das hier anders gehandhabt wird, keine Ahnung. So ist die Karte nur als reines Speichermedium für Musik, Filme etc. zu nutzen.
Zudem legt es machmal etwas Eigenleben an den Tag. Hin und wieder landet man einfach mal auf dem Homescreen, ohne das man etwas dazu getan hat oder das wollte. Nun ja, von solchen Effekten habe ich im Forum schon gelesen, allerdings passiert das eher selten und ist daher nicht unbedingt tragisch.
Diverse Anpassungen habe ich natürlich noch selber gemacht. Die Standardtastatur und der Launcher mussten den von meinem SmartPhone weichen (SwiftKey und GO Launcher EX) und root-Rechte habe ich mir auch gegönnt, um das System zu entschlacken (gab es nicht so viel) bzw. nach meiner Vorstellung zu optimieren.
Jetzt fehlt mir eigentlich nur noch eine passende App, um unterwegs neue Motorrad-Touren zu planen. Daran mangelt es gerade noch.

Zugriff auf mein TomTom ist mit dem Archos ja kein Thema.

1 Kommentar:

  1. na dann teste es mal ordentlich auf herz und nieren ich bin gespannt :)

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